! Spoiler zur Grisha-Trilogie und Krähen-Dilogie !

Hallo Bücherfreund*innen und Teeliebhaber*innen,
ich bin ja seit letztem Jahr ein wirklich riesengroßer Fan des GrishaVerse von Leigh Bardugo. Nachdem ich sowohl Goldene Flammen und die beiden Folgebände, als auch die Krähen-Reihe sehr gemocht bis einfach nur geliebt habe, durften natürlich auch King of Scars und Band zwei der Dilogie, Rule of Wolves, nicht lange auf sich warten lassen. Knapp habe ich es am 31.12.2021 sogar geschafft, die Reihe noch im alten Jahr zu beenden, sodass ich euch jetzt erzählen kann, wie mir die beiden Bände denn so gefallen haben.


Worum geht es?

Nach Ende des Bürgerkriegs und dem Tod des Dunklen scheint sich die Lage in Rafka beruhigt zu haben. Doch der junge Zar Nikolai und seine langjährige Freundin und enge Vertraute, die Grisha Zoya, stehen vor einem Haufen schier unlösbarer Problemen, die von überallher heranrücken. Nicht nur bahnt sich ein Krieg mit Fjerda an und Rafka fehlt das nötige Geld, um sich zu veteigen, auch geschehen überall in dem in sich gespaltenen Land unerklärbare, beängstigende Wunder. Die größte Bedrohung allerdings sitzt tief in Nikolai selbst. Der Dämon, in den der Dunkle ihn vor seinem Tod verwandelte, lebt noch immer in Nikolai weiter und scheint mehr und mehr Besitz von ihm zu ergreifen. Ob es eine Möglichkeit gibt, diese grauenvolle unbekannte Kraft zu zerstören?

Zur selben Zeit befindet sich Nina Zenik in Fjerda und versucht dort als Spionin, Rafka zu helfen. Doch wie soll sie es schaffen, in diesem kalten Land zu überleben, das sie als Grisha für eine Hexe, eine Gefahr, ein unwürdiges Leben hält? Wie kann sie nach Matthias‘ Tod, scheinbar von allem, was ihr je etwas bedautet hat, verlassen, überhaupt weiterleben?


Meine Meinung:

Das hier wird wieder so ein Post, bei dem ich eigentlich keine Ahnung habe, was ich schreiben soll und gleichzeitig so viel zu sagen habe. Denn diese Reihe bedeutet mir einfach so unglaublich viel. Diese Welt ist für mich bereits durch die anderen Bücher des GrishaVerse zu einem solch besonderen Ort mit so unfassbar tollen, einzigartigen und einfach perfekten Charakteren geworden, dass ich einfach nicht anders konnte, als mit verdammt hohen Erwartungen und verdammt vielen Emotionen an King of Scars heranzugehen. Und dennoch – obwohl ich mir so so vieles erhofft hatte, dass es fast nicht zu erreichen war – wurde ich nicht enttäuscht. Nicht im Geringsten.

Zunächst mal möchte ich natürlich von Leigh Bardugos absolut genialen Schreibstil schwärmen. Wer nach fantasievoller, magischer, spannender und einfach atmosphärischer Stimmung (ist das doppelt gemoppelt?) sucht: Lest diese Bücher! (Bzw. alles aus dem GrishaVerse) In meinen Augen ist dieser Erzählstil nicht unbedingt dafür geeignet, durch die Seiten zu fliegen, da er zumindest „komplizierter“ ist, als bei den meisten YA Romance Büchern (natürlich ohne das verallgemeinern zu wollen!). Stattdessen konnte ich durch Leigh Bardugos Worte einfach nur tief, tief, tief in dieser Geschichte versinken, mich in eine andere Welt träumen und ganz ganz viel fühlen.

Denn emotional war diese Reihe für mich, oooooh ja! Dadurch, dass ich sehr viele Charaktere, darunter auch die drei Protagonist*innen, bereits aus vorhergegangenen Büchern kannte und seitdem in mein Herz geschlossen habe, hatte ich schon von Beginn der Reihe an eine starke Bindung zu ihnen. Es war einfach wunderschön, nach Rafka zu Zoya, Nikolai, Tamar, Tolya, David, Genya und all den anderen bzw. zu Nina und möglicherweise (ohne zu spoilern) auch zu dem ein oder anderen sonstigen Lieblingscharakter aus der Krähen-Dilogie zurückzukehren.
Wie sehr ich mit ihnen allen mitgefühlt habe, hat mich teilweise einfach nur glücklich im Zimmer herumhüpfen lassen (ja, das habe ich wirklich gemacht). Zum Teil saß ich aber auch heulend mit dem Buch in der Hand auf meinem Bett und wusste nicht mehr, wohin mit meinem Leben. Ninas Schmerz nach Matthias‘ Tod hat mich insbesondere in King of Scars so berührt und mein Herz gebrochen. Doch zugleich war es so wunderschön, mitzuerleben, wie sie damit umgeht, wie stark sie ist und einfach … ach, ich liebe Nina!!!!!!!!
Auch Zoyas und Nikolais Geschichte war durchweg toll, bewegend und eine Mischung aus „Ich schmeiße dieses Buch jetzt gleich an die Wand!“, „Ich heule mir die Augen aus dem Kopf“ und „Oh alle Heilige Ravkas, ich heirate diese Bücher!“. Also ja, ich war WIRKLICH tief in dem Ganzen drin.
Aber wisst ihr, was am schmerzhaftesten war? Wie Leigh Bardugo meinen geliebten, nach der Grisha-/Krähen-Reihe sicher geglaubten Charakteren etwas antut. Ernsthaft: Es war schlimm! Und gleichzeitig passte es in die Story, auch wenn ich es weder wahrhaben wollte noch will.

Abgesehen davon, dass es wohl kaum ein Buch gibt, das mich so emotional gemacht hat, wie diese beiden hier, gibt es noch einen anderen Grund, aus dem ich sie vergöttere: Die Handlung. Denn NATÜRLICH ist die mal wieder absolut genial. Spannung ist ab der ersten Seite von King of Scars bis zu Seite fünfhunderteinundsiebzig von Rule of Wolves durchgehend vorhanden. Leigh Bardugo ist in meinen Augen einfach die Königin der Plottwists. Man denkt, man kann erahnen, was passieren wird? Haha, natürlich kommt es wieder zu einhundert Prozent anders. Und es kommt genauso, wie es perfekt passt. (Trotzdem oder gerade deswegen hat es mich wie gesagt das ein oder andere Mal dazu gebracht, das Buch beinahe gegen die Wand zu pfeffern. Im positiven Sinne, falls es möglich ist, ein Buch aus einer Mischung aus Unglauben und Liebe gegen die Wand zu schleudern.)
Es passiert einfach so unfassbar Vieles. Zusammenhängendes und Unzusammenhängendes, auf eine Weise Altbekanntes und vollkommen Neues, Episches und Magisches und alles zusammen ergibt ein großes Bild. Ein Bild einer in meinen Augen nichts weiter als perfekten Fantasygeschichte. Bei anderen Büchern wirkt eine solche Fülle an ineinander verwobenen Handlungssträngen vielleicht vollgestopft, aber hier ist dem definitiv nicht so.

Das Ende von Rule of Wolves und somit das Ende der bisher bekannten Geschichte des GrishaVerse war dann einfach nur WOW!!!! Einfach WWWWWWWWOOOOOOOOOOWWWWWWWWW!!!!! Um zumindest etwas genauer darauf einzugehen: Es ist zerstörend, wieder zusammenflickend und – was für eine Überraschung – emotional wie nochmal was. Mehrmals dachte ich: Oha, das war ein krasses Finale! Nur dann … stellte sich heraus, dass das noch gar nicht das Finale war, sondern das wirklich Zerstörende noch kommt. Keine Ahnung, wie Leigh Bardugo das gemacht hat, aber naja, es war toll. Episch. Schockierend. Traurig. Wunderschön.

Als ich Rule of Wolves dann letztendlich zugeschlagen habe, wollte ich wirklich nicht. Ich wollte diese Welt mit all ihren Personen und all ihrer Magie nicht loslassen. Ich hoffe dementsprechend vor allem eines: Dass Leigh Bardugo noch weitere Grisha-Bücher schreibt. Und HOFFENTLICH wird dieser Wunsch war!!! Immerhin gibt es da auf den letzten Seiten von Rule of Wolves eine Andeutung. Eine Andeutung, die mich glauben lässt, dass ich meine geliebten Charaktere (insbesondere eine gewisse Gruppe von Verbrecher*innen) wiedersehe. Denn dieses Buchuniversum mit der perfekten Mischung aus Handlung und Charaktere darf einfach nicht zu Ende sein!

Mein Fazit:

Wie man ziemlich sicher gemerkt hat, kann ich zu King of Scars und Rule of Wolves nichts anderes sagen, als: Es ist grandios-phänomenal-berührend-emotional-zerstörend-unfassbar-schön und eine meiner absoluten Lieblings- und Herzensbücher. Obwohl die meisten wohl vor allem die Krähen-Dilogie lieben und für viele wohl kein anderes Grisha-Buch daran heranreicht, muss ich sagen, dass ich King of Scars und Rule of Wolves ziemlich gleich genial fand. Dementsprechend vergebe ich ziemlich genau siebenhundertdreiundvierzigmilliardenzweihundertzwölfmillionenneunhundertachtundsiebzigtausendundvierhundertneunzehn von fünf Teetassen.


Informationen zum Buch:

Titel: King of Scars: Thron aus Gold und Asche / Rule of Wolves: Thron aus Nacht und Silber

Autor*in: Leigh Bardugo

Übersetzung: Michelle Gyo

Verlag: Knaur HC

ISBN: 3426227002 (Bd. 1),  3426227010 (Bd. 2)

Seitenzahl: 508 (Bd. 1), 574 (Bd. 2)

Reihe: King of Scars / Band 1 und 2

Meine Altersempfehlung: ab 14 Jahre


Disclaimer:

Rechte an den abgebildeten Buchcovern liegen beim Verlag