Bevor ich in meiner Todesangst die Augen schloss, sah ich noch, wie der Dunkle die Arme durch die Luft schnellen ließ. Ein Donnerschlag und dann … nichts mehr.
Auf Bookstagram und Booktube gab es in letzter Zeit wohl kaum Bücher, die so sehr gehypt wurden (und immer noch werden), wie die Fantasyromane aus dem GrishaVerse. Allen voran wahrscheinlich die Grisha-Trilogie.
Auch ich habe mich mitreißen lassen und beschlossen, mal einen Roman von Leigh Bardugo in die Hand zu nehmen. Also erläutere ich hier, was ich vom ersten Band der Buchreihe, rund um die Hauptprotagonistin Alina Starkov, halte.
Inhalt:
Bisher war Alina Starkov nichts weiter als eine einfache Kartografin der Ersten Armee. Sie stand im Schatten ihres besten Freundes Malyen, der seit ihrer Kinheit ihr treuester Gefährte ist.
Im Gegensatz zu ihr wird der begabte Fährtenleser von allen geliebt und bewundert. Doch dann rettet Alina ihm durch eine bisher unentdeckte Kraft das Leben und das verändert ihres grundlegend. Der Dunkle, der Anführer der Grisha, bringt sie zu sich und den anderen Grisha in den Kleinen Palast, wo sie lernen soll, ihre Macht zu beherrschen. Doch dann stößt Alina auf eine Bedrohung, die weitaus größer ist, als sie sich bisher vorstellen konnte.
Meine Meinung:
Gestaltung:
Das Cover von Goldene Flammen ist einfach wunderschön. Der abgebildete Hirsch hebt sich durch ein ganz besonderes Muster vom dunkelblauen Hintergrund ab und bildet zudem einen tollen Kontrast zur goldenen Schrift, in der der Titel und die Autorin des Buches geschrieben sind. Genauso passt die Gestaltung des Buches auch gut zum Inhalt, denn der Roman hat eine ganz einzigartige Stimmung, die – zumindest zu einem großen Teil – auch durch das Cover widergespiegelt wird.
Handlung:
Der Plot des ersten Teils der Grisha-Reihe ist wirklich interessant. Vor allem zu Beginn ist man von Alinas Leben und Situation fasziniert und möchte mehr ehrfahren. Die Handlung entwickelt sich zunächst auch ziemlich schnell, sodass in den ersten hundert Seiten schon unheimlich viel passiert. Allerdings flacht das Ganze danach ein Stück weit ab und es entstehen hin und wieder durchaus ein paar Längen. Ungefähr in der Mitte des Buches gibt es einen großen Plot-Twist, den ich persönlich zwar nicht vorhergesehen habe, der allerdings nichts wirklich Neues mehr darstellt. Diese Art von Wendung habe ich schon mehrfach in anderen (Fantasy-)Büchern gelesen und hätte mir hier eigentlich etwas Anderes und Kreativeres gewünscht. Der Schluss war dafür aber wieder richtig gut und ziemlich spannend. Die Enden sind bei Fantasyromanen nämlich oft das, was mir nichts so gut gefällt, doch hier war und bin ich wirklich begeistert davon.
Charaktere:
Die Figuren in diesem Buch sind meiner Ansicht nach nicht unbedingt ein Highlight. Alina, die Hauptprotagonistin, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird, ist zwar durchaus eine starke Frau und auch nicht auf den Kopf gefallen, allerdings konnte ich ihre Handlungen oft nicht so ganz nachvollziehen und fand sie manchmal einfach unsinnig. Mit Malyen, der eine ziemlich wichtige Rolle in diesem Roman einnimmt, konnte und kann ich einfach nicht warm werden. Natürlich ist das nichts weiter, als meine persönliche Meinung, doch irgendwie nervt mich dieser Charakter nur, obwohl ich das Gefühl habe, dass ich ihn eigentlich mögen sollte. Die Person des Dunklen wird dagegen ziemlich gut dargestellt. Man weiß zunächst nicht viel über ihn, außer dass er mächtig ist und unter Anderem das macht ihn zu einem unglaublich interessanten und geheimnissvollen Charakter, von dem man umbedingt mehr erfahren möchte.
Schreibstil:
Der Schreibstil ist hier – wie vieles Andere auch – etwas ganz Besonderes. Die Stimmung dieses Romans ist zwar einerseits sehr gedrückt, durch das ganze Leid, dass in Ravka, dem Land, in dem die Geschichte spielt, herrscht, doch andererseits ist sie auch geheimnisvoll und lässt den Leser/die Leserin geradezu in das Buch hineinspringen. Lustige Stellen gab es zwar kaum, aber wenn dann doch mal eine kam, dann hat es auch wirklich gepasst und wirkte nicht gezwungen oder Ähnliches. Die Landschaften stehen hier zwar wirklich nicht im Vordergrund, werden allerdings durchaus malerisch beschrieben, sowie eigentlich alles in diesem Buch.
Meine Fazit:
Goldene Flammen ist ein gelungener Auftakt der Fantasy-Reihe der Grisha. Der Schreibstil ist toll und einzigartig. Die Handlung hat leider ein paar Schwachstellen, aber einen prima Anfang, sowie ein erstklassiges Ende. Nur die Charaktere finde ich hier nicht allzu gut dargestellt.
Im Großen und Ganzen ist dieses Buch aber für jede:n Fantasyliebhaber:in eine große Leseempfehlung.
Allgemeine Informationen:
Titel: Goldene Flammen
Autorin: Leigh Bardugo
Übersetzung: Henning Ahrens
Seitenzahl: 352
ISBN: 3426524449
Verlag: Knaur Taschenbuch
Reihe: Legenden der Grisha / Band 1
Disclaimer:
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