Bevor ihr diese Rezension lest: Habt ihr Das Lied der Krähen von Leigh Bardugo schon gelesen? Wenn nicht, dann würde ich nämlich zum einen empfehlen, das schnellstens nachzuholen (meine Rezension dazu gibt es übrigens hier, auf Emmas, Noémis und Claras Blog) und zum anderen würde ich euch davon abraten, diesen Artikel hier weiterzulesen, da der den ein oder andere Spoiler zum ersten Band der Krähen-Dilogie enthält. Solltet ihr Das Lied der Krähen allerdings schon gelesen haben, dann lest diesen Beitrag gerne weiter, um zu erfahren, ob Das Gold der Krähen es ebenfalls wert ist, gelesen zu werden.


Inhaltsvorschau

Nachdem die Krähen, Kaz, Nina, Inej, Jesper, Matthias und Wylan vom (zumindest seiner Ansicht nach) gerissenen Kaufmann Jan van Eck hereingelegt wurden und Inej von ihm entfürt wurde, schwören die jugendlichen Verbrecher Rache. Dazu, dass die fünf Verbliebenen Inej befreien und den Krämer bezahlen lassen müssen, kommt aber auch noch Pekka Rollins, Kaz‘ Erz- und Todfeind, mit dem der 17-jährige Schwerverbecher ebenfalls noch ein Hühnchen zu rupfen hat …


Meine Meinung

Gestaltung:

Ich liiiieeeebe dieses Cover einfach nur. Das leuchtende Orange (in dem übrigens auch der wunderschöne Buchschnitt gefärbt ist), die vielen Schnörkel, die geheimnisvoll wirkende Schrift und die Krähe beziehungsweise die unter ihrem Flügel zu erkennende Stadt. All das trägt dazu bei, dass ich eine gaaaaaaaaaaaaaaaaanz große Coverliebe hierzu entwickelt habe und kurz davor bin, dieses Buch zu heiraten.

Handlung:

Die Story dieses Buches ist einfach grandios, wie ich finde. Ich mochte die Handlung von Das Lied der Krähen schon ziemlich gerne, aber hier ist das Ganze nochmal auf ein anderes Level gehoben worden. Man hatte durch den Cliffhanger am Ende des letzten Bandes von Beginn an Spannung und als ich das Buch geschenkt bekommen habe, saß ich erstmal den ganzen Nachmittag da und konnte meine Augen erst wieder vom Buch lösen, als sich die Situation der Charaktere gebessert hatte. (Diese gebesserte Situation hielt dann übrigens nicht wirklich bis überhaupt nicht an.)
Doch diese Spannung gab es nicht nur zu Anfang. Sie zieht sich durch die ganze Geschichte und gefühlt endet jedes einzelne Kapitel mit einem Plot-Twist, gefolgt (natürlich) von einem furchtbar gemeinen Cliffhanger. Natürlich konnte Leigh Bardugo es aber auch nicht dabei belassen. Nein, sie hat die Geschichte ja aus verschiedenen Perspektiven erzählt und wenn eine Person gerade in Schwierigkeiten steckte, dann musste natürlich erstmal aus der Perspektive eines anderen Charakters weitererzählt werden. Das hat mich dann vielleicht das ein oder andere Mal fassungslos auf die Buchseiten starren lassen, weil ich nicht glauben konnte, was gerade passiert und dass ich jetzt noch mehrere Kapitel warten muss, um zu erfahren, wie es weitergeht, aber ja … Hauptsache die Autorin hat ihren Spaß. Also kann ich euch nur empfehlen, Das Gold der Krähen dann zu lesen, in der ihr gerade viel Zeit habt, denn sonst könnte es doch eher unangenehm werden …
Leigh Bardugo hat hier auch etwas perfektioniert, das sie bereits in Band eins gemacht hat. Nämlich lässt sie den*die Leser*in in die Pläne der Krähen einblicken. Man denkt dann, man wüsste, was sie vorhaben, doch bemerkt bald, dass die Autorin doch etwas ganz anderes im Sinn hatte. Ich kann euch deshalb nur sagen: Fühlt euch beim Lesen dieses Buches nicht zu sicher! (Oder, um Kaz zu zitieren:

„Es gibt keine Sicherheit.“

Das Ende hat mich dann übrigens auch komplett fertig gemacht. Ich wurde gewarnt, dass es traurig sei, und das war es definitiv auch. Ganz zum Weinen hat es mich zwar nicht bringen können (ich weine so gut wie nie bei Büchern), doch meine Augen waren auf jeden Fall feucht. Gleichzeitig war es aber auch wunderschön und perfekt.

Charaktere:

Auch hier wurde alles nochmal besser als bei Band eins – obwohl der ja auch schon toll war. Die Beziehungen (und Liebesgeschichten) zwischen den Charakteren wurden näher beleuchtet und vor allem zwei Personen haben mich mehrmals beinahe dazu gebracht, mein Buch durchs Zimmer zu schleudern, weil sie so lange anscheinend nicht in der Lage waren, sich zusammenzuraufen. Insgesamt war aber alles, was die Charaktere betraf, für mich perfekt. Ich habe viel gelacht und eben auch fast geweint und geschrien.
Übrigens kamen auch wieder ein paar Personen vor, die man schon aus der Grisha-Trilogie kennt und liebt. Interessant (und witzig) war es dann auch, die beiden Buchwelten, die ja aber eigentlich nur eine sind, aufeinandertreffen zu sehen. Also gerne mehr davon in King of Scars/ Rule of Wolves!

Schreibstil:

Zum Erzählstil habe ich hier nicht mehr viel zu schreiben, da könnt ihr euch einfach meine Meinung in der oben verlinkten Rezension zu Das Lied der Krähen durchlesen. Wieder war es brutal, brutaler als in den meisten Young Adult Fantasy-Büchern, die ich bisher gelesen habe. Aber es hat eben auch wieder gepasst.
In Das Gold der Krähen erfährt man übrigens um einiges mehr von Ketterdam, als im Vorgängerband. Dieses Buch hier spielt nämlich fast die gesamte Zeit lang dort und Leigh Bardugo schafft es – natürlich – einwandfrei, die Stimmung dieser düsteren und gefährlichen, aber dennoch auf ihre eigene Weise schöne Stadt zu vermittelt.

Mein Fazit

Wer sich diese Rezension aufmerksam durchgelesen hat, hat hoffentlich gemerkt, dass ich zu Das Gold der Krähen keinen einzigen Kritikpunkt vorzubringen habe. Das Buch ist definitiv ein Jahreshighlight von mir geworden und ich will es allen Fans von High Fantasy dringend ans Herz legen. Es war wohl auch das beste Buch, das ich bis jetzt von Leigh Bardugo gelesen habe und das, obwohl alles, was ich von ihr kenne, toll war. Also bekommt Das Gold der Krähen – Oh, was für eine Überraschung – 5 von 5 Teetassen von mir.


Informationen zum Buch

Titel: Das Gold der Krähen

Originaltitel: Crooked Kingdom

Autorin: Leigh Bardugo

Übersetzung: Michelle Gyo

Seitenzahl: 592

ISBN: 3426654490

Verlag: Knaur HC

Reihe: Krähen-Reihe/ Band zwei


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