Ich persönlich habe den Eindruck, dass die meisten Jugendlichen heutzutage eher nicht so sehr an Klassikern interessiert sind. Bisher war auch ich nie ein großer Fan davon und ehrlich gesagt ist das sogar immer noch größtenteils der Fall. Allerdings habe ich immer und immer wieder Gutes über Jane Austen und ihre Werke gehört und gelesen. So ist mein Interesse an ihren Büchern dann doch irgendwie gewachsen und als ich dann vor Kurzem die Schmuckausgabe von Stolz und Vorurteil geschenkt bekam, habe ich beschlossen, endlich damit zu beginnen. Also schreibe ich hier über meinen Eindruck und meine Meinung von Jane Austens beliebtestem Roman – aus der Sicht einer fünfzehn Jahre alten Jugendlichen.
Inhalt:
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wird von den fünf Schwestern Bennet vor allem Eines erwartet: Sie sollen so bald wie möglich heiraten. Und das am besten vermögend, um ihre Zukunft und die ihrer Familie zu sichern. Mr. Bingley, der neue Nachbar, wird sofort als der zukünftige Ehemann der ältesten Tochter Bennet, Jane, auserkoren. Aber so einfach ist es dann doch nicht. Denn da ist auch noch sein äußerst hochmütiger und unheimlich stolzer Freund, Mr. Darcy. Dieser hat keine besonders hohe Meinung von den Bennets, so wie auch Bingleys Schwestern. Genauso, wie auch Elisabeth, die zweitälteste Bennettochter, nicht viel von Mr. Bingley’s Freund hält.
So machen diverse Irrungen und Wirrungen das Finden eines passenden Ehepartners für die jungen Frauen nicht unbedingt einfach.
Meine Meinung:
Gestaltung:
Die Schmuckausgabe von Stolz und Vorurteil, die ich besitze, ist wohl das schönste Buch in meinem Regal. Die auf dem Cover dargestellten Blüten sind nicht nur toll gezeichnet, sondern passen auch hervorragend zu den goldfarbenen Elementen. Allerdings sieht das Buch auch von innen erstklassig aus. Beinahe jede Seite ist mit Bildern von Blumen, Vögeln und Ähnlichem verziert. Des Weiteren sind bei der Schmuckausgabe auch zehn zum Roman passende „Extras“ enthalten, zum Beispiel ein Brief von Mr. Darcy an Elizabeth Bennet, der im Buch eine wichtige Rolle spielt. Dieser sieht, wie auch die anderen „Extras“ sehr schön aus und passt ebenfalls zum Buchinhalt.
Alle Aspekte der Gestaltung des Buches passen also gut zusammen und spiegeln auch gut die Stimmung dessen wieder.
Handlung:
Die Handlung von Stolz und Vorurteil kann ich nicht wirklich als spannend bezeichnen. Die Story hat zwar definitiv einen roten Faden, der auch zu erkennen ist und das ist mir immer sehr wichtig. Allerdings ist eigentlich schon sehr schnell vorhersehbar, wie das Ganze ausgehen wird, weshalb man das Buch nicht mitreißend oder packend nennen kann. Dafür bekommt man aber einen guten Einblick in das Leben zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Das ist durchaus ziemlich interessant. Des Weiteren kann man bei einem solchen Buch wohl überhaupt keine Spannung erwarten und dass diese fehlt, tut der Handlung des Buches auch keinen Abbruch.
Charaktere:
Die Charaktere in Jane Austens beliebtestem Roman sind sehr interessant dargestellt. Ich persönlich konnte zwar mit den wenigsten warm werden, dies liegt aber wohl zu einem großen Teil daran, dass sie alle – logischerweise – in vielen Aspekten veraltete Ansichten vertreten. Natürlich ist das klar, immerhin spielt dieses Buch vor ungefähr 200 Jahren. Doch ich bin einfach nicht wirklich in der Lage gewesen, ganz darüber hinwegzusehen, was aber eben mehr an mir, als an dem Buch an sich liegt.
Auf der anderen Seite muss man allerdings sagen, dass vor allem die Gedanken der Hauptprotagonistin Elisabeth teilweise überraschend „modern“ sind, wenn man bedenkt, wann Stolz und Vorurteil geschrieben wurde. So war sie mir doch sehr sympathisch, auch wenn meine Lieblingsfigur Mary, eine von Elisabeths jüngeren Schwestern, bleibt. Diese kommt zwar nur selten vor und ist auch nicht besonders beliebt in der Familie Bennet – so zumindest mein Eindruck – doch ist sie mir dafür äußerst sympathisch.
Im Großen und Ganzen kann man also zu den Charakteren sagen, dass sie eigentlich alle wirklich authentisch beschrieben werden und teilweise sogar ziemlich lustig sind. Dies lässt Buch teilweise sehr humorvoll werden.
Schreibstil:
Jane Austens Schreibstil ist natürlich sehr besonders. Man muss auf jeden Fall erst einmal hineinfinden, wenn man – wie ich – kaum bis gar keine Bücher aus ihrer Zeit liest. Allerdings hat das Hineinfinden wirklich nicht lange gedauert und ab dann habe ich den Erzählstil einfach nur geliebt. Er ist einfach sehr malerisch, wie ich finde. Des Weiteren spiegelt er in gewisser Weise auch die gesamte Stimmung des Romans wider und passt erstklassig in das Gesamtbild.
Fazit:
Obwohl ich keine besonders hohen Erwartungen an Stolz und Vorurteil von Jane Austen hatte, da ich bisher nicht viel mit Klassikern anfangen konnte, hat mich dieser Roman wirklich begeistert. Die interessanten Charaktere, die tolle Stimmung und der malerische Schreibstil. Das Alles hat meine Motivation, noch weitere Klassiker, ins Besondere von Jane Austen, zu lesen, definitiv noch einmal steigen lassen. Ich kann also durchaus sagen, dass auch Jugendliche im Jahr 2021 noch großen Gefallen an den Werken Jane Austens finden können.
Allgemeine Informationen:
Titel: Stolz und Vorurteil
Autorin: Jane Austen
Illustratorin: Marjolein Bastin
Übersetzung: Karin von Schwab
Seitenzahl: 320
ISBN: 978-3-649-62972-6
Verlag: Coppenrath
Disclaimer:
Rechte an den abgebildeten Buchcovern liegen beim Verlag
Caitlin (she/her) / Wild & Wunderbar!
Hallo Leni,
Ich habe deinen Blog gerade entdeckt, finde ihn wirklich super schön und habe direkt etwas gestöbert 🙂
„Stolz und Vorurteil“ habe ich auch gelesen und ich mochte es ebenfalls sehr gerne!
Deine Rezension ist btw auch wirklich gut geschrieben!
Alles Liebe und buchige Grüße!
Caitlin (she/her) vom Buchblog „Wild & Wunderbar!“
reading_leni
Hey Caitlin,
danke erst einmal. 🙂 Ich habe mir jetzt gerade auch mal deinen Blog angesehen und er ist wirklich schön. Ich denke, ich werde öfter mal dort vorbeisehen.
Viele liebe und natürlich auch buchige Grüße
Leni