Wichtig! Für dieses Buch gibt es eine Triggerwarnung, die ihr euch, wenn ihr es für euch als sinnvoll erachtet, durchlesen solltet. 

Alice Oseman ist eine Autorin, von der ich – vor allem bei amerikanischen/britischen Bookstagrammer*innen – eigentlich ausschließlich Gutes gehört habe. Deshalb war ich auch sehr gespannt auf ihre Bücher und Heartstopper hat sich auch ganz schnell zu einer meiner absoluten Lieblingsbuchreihen entwickelt. Aber diese Reihe ist lange nicht das Einzige, was Alice Oseman bisher geschrieben hat. Eines ihrer weiteren Werke ist Solitaire. Dort geht es um die ältere Schwester von einem der Protagonisten aus Heartstopper, dennoch kann man das Buch – obwohl ich definitiv empfehlen würde, die Heartstopper-Reihe zu lesen – auch losgelöst davon lesen, genauso wie man auch zuerst Solitaire und danach Heartstopper lesen kann (wahrscheinlich ist das sogar am sinnvollsten, da Solitaire zuerst erschienen ist, aber naja …)
Doch jetzt endlich  zum Wichtigsten: Ist es dieses Buch überhaupt wert, gelesen zu werden?


Inhalt (Vorschau)

Tori Springs Leben ist normal. Jedenfalls ohne große Vorkommnisse. Sie geht zur Schule und bloggt gerne. Sonst gibt es da nicht viel. Außer vielleicht ihren Bruder … und sich selbst. Das ist schwierig. Aber es scheint niemanden so wirklich zu kümmern.
Doch dann beginnt die Sache mit Solitaire. Und Michael Holden. Aber darum sorgt sich auch niemand.


Meine Meinung

Gestaltung:

Wie man eventuell erkennen kann, sieht das unten abgebildete Buchcover anders aus als das, welches auf meinem Foto zu dem Post zu sehen ist. Woran das liegt weiß ich allerdings auch nicht so richtig. Aber naja, ich persönlich finde das rosafarbene Buch ein Stückchen schöner als das schwarze. Nicht, weil ich letzteres hässlich finde, aber es gefällt mir eben nicht ganz so gut. Auf dem Cover meines Buches sieht man zwar nicht allzu viel, aber der untere Teil einer Person – Tori – passt meiner Meinung nach einfach zu der Protagonistin des Buches. Fragt nicht, ich kann auch nicht erklären, wieso, hehe. Außerdem gefällt mir die Art, wie alles gezeichnet ist einfach besser und – ganz simpel und komplett Geschmackssache – ich mag den Rosaton hier lieber als das Schwarz.
Das andere Cover ist aber auch ziemlich hübsch. Außerdem sagt es etwas mehr aus und bringt die Stimmung des Buches vielleicht auch etwas besser rüber. (Obwohl man anmerken muss, dass keines der beiden Cover es schafft, diese Geschichte auch nur annähernd zu verbildlichen.)

Handlung:

Ganz ehrlich: Mit meiner Vorschau des Inhalts konnte ich Solitaire wirklich nicht gerecht werden. Dabei teasert dieser Vorschautext die Story des Buches eigentlich ganz gut an. Nur dass alles viel emotionsgeladener ist, als ich das jemals rüberbringen könnte. Die Geschichte an sich ist einfach etwas Besonderes. Es werden Themen behandelt, die vor allem in Jugendbüchern viel zu oft fehlen oder unrealistisch dargestellt werden. Ich bin zwar selbst definitiv keine Expertin oder ähnliches, aber Alice Oseman beschreibt authentisch und einfühlsam ernste und wichtige Dinge.
Das Ende war vor allem beeindruckend und unfassbar emotional – zumindest für mich. Ich bin wirklich keine Person, die bei Büchern oft weint, aber hier war ich sehr sehr knapp davor.

Charaktere:

Ich persönlich bin ja der Meinung, dass die Charaktere in Büchern das Wichtigste sind. Einem Buch mit schlecht ausgearbeiteten Figuren und unsympathischen Protagonist*innen könnte ich wahrscheinlich nicht mehr als 2,5 Lesezeichen geben und diese Wertung auch nur dann, wenn alles andere an der Geschichte perfekt ist.
Glücklicherweise ist es bei Solitaire in keinster Weise so, dass die Charaktere blass wirken oder ähnliches. Alice Oseman hat mit Tori, Michael, Becky, Lucas und allen anderen Personen alles richtig gemacht. Sie sind interessant, authentisch, teilweise geheimnisvoll und vor allem facettenreich. Ich liebe Tori als Protagonistin einfach, weil sie ganz anders ist als so viele andere Charaktere, es aber trotzdem ein Leichtes für mich war, mich in sie hineinzuversetzen. Außerdem fand ich es toll, dass auch Nick und Charlie, sowie ein paar andere Heartstopper-Figuren eine Rolle gespielt haben.

Schreibstil:

Zunächst einmal ist es wahrscheinlich wichtig zu erwähnen, dass Solitaire bisher nicht auf Deutsch übersetzt wurde. Aber davon sollte man sich nicht gleich abschrecken lassen. Ich persönlich habe nämlich erst sehr wenige englische Bücher gelesen und kam trotzdem super mit Solitaire zurecht. Der Erzählstil ist nämlich sehr einfach, was aber nicht heißen soll, dass er nichts Besonderes ist. Denn das ist er, einfach aus dem Grund, dass er Toris Persönlichkeit genau widerspiegelt. Also kann ich dieses Buch auch den Leuten empfehlen, die bisher noch nichts oder sehr wenig auf Englisch gelesen haben.

Mein Fazit

Diese Rezension zu schreiben, ist mir ehrlich gesagt ziemlich schwer gefallen. Ich glaube, ich habe nicht einmal annähernd rübergebracht, was dieses Buch in mir für Emotionen ausgelöst hat, haha. Dabei klingt das jetzt alles sowieso schon ziemlich überdramatisch, obwohl es das gar nicht ist. Also: lasst euch von meiner eigenartig überdramatisierten Rezi nicht abschrecken und lest Solitaire einfach. Von mir bekommt dieses Buch auf jeden Fall 5 von 5 Teetassen und gehört auch definitiv zu meinen Jahreshighlights.


Informationen zum Buch

Titel: Solitaire

Autorin: Alice Oseman

Seitenzahl: 391

ISBN: 0007559224

Verlag: Harper Collins Publ. UK

Meine Altersempfehlung: ab 14 Jahren


Disclaimer:

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