Hallo Bücherfreund*innen und Teeliebhaber*innen,
ich als riesiger Fantasy-Fan liebe es natürlich, in fremde, magische Welten einzutauchen und gemeinsam mit starken Protagonist*innen spannende und wendungsreiche Abenteuer zu erleben. (Wow, was für ein dramatisch-poetischer Satz!) Genau das habe ich mir auch von Schattenthron – Erbin der Dunkelheit gewünscht. Mal sehen, in wie weit dieser Wunsch erfüllt wurde …
Klappentext:
Kaaya hat keine Vergangenheit, keine Erinnerungen, keine Familie. Nichts außer Arian, der sie einst von den Straßen geholt und bei sich aufgenommen hat. Doch bevor sie ihrem besten Freund sagen kann, was sie wirklich für ihn empfindet, wird seine Seele von einem Schattenelfen gestohlen und er bleibt als Hülle zurück. Um ihn zu retten, reist die 18-Jährige ins Reich der Schatten, wo sie sich inmitten eines uralten Krieges wiederfindet. Das, was Kaaya dort über sich erfährt, bringt alles ins Wanken, an das sie bisher geglaubt hat. Sie muss erkennen, dass sie niemandem mehr vertrauen kann, nicht einmal sich selbst und ihren eigenen Gefühlen – gerade wenn es um den mysteriösen Kronprinzen Ilias geht, der seine ganz persönliche Mission verfolgt … (Quelle: www.carlsen.de)
Meine Meinung:
Schattenthron – Erbin der Dunkelheit konnte mich auf jeden Fall unterhalten. Das Buch hatte für mich einen gewissen Suchtfaktor, zwar nicht den stärksten, aber dennoch war er definitiv vorhanden. So konnte ich auch – wie ich es mir gewünscht hatte – vollkommen in eine andere Welt, ein (oder sogar mehrere, da die Geschichte von verschiedenen Personen erzählt wird) anderes Leben leben.
Wie die Story aufgebaut ist, konnte mich allerdings nicht so ganz überzeugen. Die Idee hatte mich zuvor wirklich neugierig gemacht und auch nach dem Lesen kann ich sagen, dass ich sie wirklich gut finde. Ihre Umsetzung dagegen hat in meinen Augen doch so ihre Schwächen.
Zu Beginn wird man beinahe sofort ins Geschehen geworfen, was ja an sich erst einmal etwas gutes ist. So ist man bestenfalls sofort an das Buch gefesselt und will von Seite eins an nichts mehr aufhören zu lesen. In Schattenthron hat mich diese „Herangehensweise“ allerdings eher überrumpelt und es mir schwer gemacht, mich in der Welt zurecht- und in die Geschichte hineinzufinden. Alles geht zu schnell, als dass ich eine echte Verbindung zu den Charakteren hätte aufbauen können oder dass es noch authentisch gewirkt hätte.
Im Laufe der Handlung wird das nicht wirklich besser. Zwar mochte ich, dass derart viel passiert und die Story aus mehreren Handlungssträngen besteht, doch passiert alles so schnell, dass ich teilweise das Gefühl hatte, die Geschichte würde einfach an mir vorbeiziehen, ohne mich mitzunehmen. Hätte Schattenthron – Erbin der Dunkelheit noch einhundert Seiten mehr und so mehr Raum zur Ausarbeitung der Handlung, der Charaktere und des Worldbuildings, so wäre das Ganze wohl eher mein Fall gewesen. Zwar zieht sich die Story nun natürlich nicht, überzeugen konnte sie mich damit allein aber eben nicht.
Durch die schnelle Erzählweise fiel es mir wie gesagt auch schwer, mich den Charakteren verbunden zu fühlen. Ein paar von ihnen fand ich zwar interessant, jedoch nicht direkt sympathisch. Ich konnte mich nicht wirklich mit der Protagonistin Kaaya identifizieren, am ehesten stattdessen noch mit Luana. Dass meine Sympathie für die Figuren insgesamt eher spärlich ausfiel, liegt wohl vor allem daran, dass sie mir nicht tiefgründig, ausgearbeitet genug waren. Einfach, so hart und irgendwie auch zu gemein das klingt, nichts besonderes.
Jetzt möchte ich gerne noch etwas zum Ende sagen. Ich will auf jeden Fall anmerken, dass es mich zu einhundert Prozent überrascht hat. Allerdings nicht unbedingt auf die gute Art. Das Ganze war ein vollkommener WTF-Moment. Ein WTF-Moment, der mich sprachlos, verwirrt und sehr … befremdet zurückgelassen hat. Ich meine: Wieso?!? Wie soll das denn jetzt bitte in die Story passen?!??
Nun, ein Gutes hat das Ende auf jeden Fall geschafft: Die Wahrscheinlichkeit, dass ich auch den zweiten Band der Reihe lesen werde, einfach um zu erfahren, was zur Teufelin es damit auf sich hat, ist erheblich gestiegen.
Zuletzt möchte ich aber, nach dieser doch sehr negativen Rezension, noch etwas positives sagen bzw. schreiben: Schattenthron – Erbin der Dunkelheit hat es definitiv geschafft, mich zu unterhalten. Trotz Schwächen bezüglich des Plots, der Charaktere und zum Teil auch des Worldbuildings, hat das Lesen in der Regel Spaß gemacht. Diese Geschichte wird mir wohl nicht lange in Erinnerung bleiben, als ausschließlich schlecht würde ich sie deswegen aber keinesfalls bezeichnen.
Mein Fazit:
Schattenthron – Erbin der Dunkelheit von Beril Kehribar hat mich unterhalten, mehr aber auch nicht. Das Buch hatte doch so seine Schwächen, die seine Stärken in meinen Augen leider nicht unbedingt wettmachen. So würde ich diese Geschichte wohl nicht unbedingt empfehlen. Ich vergebe zweieinhalb von fünf Teetassen.
Informationen zum Buch:
Titel: Schattenthron – Erbin der Dunkelheit
Reihe: Schattenthron (Band 1)
Autor*in: Beril Kehribar
Verlag: Carlsen
ISBN: 3551304645
Preis: 15,00 €
Meine Altersempfehlung: ab 13 Jahre
Disclaimer:
Die Rechte am abgebildeten Buchcover liegen beim Verlag.
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