Wie ihr eventuell wisst, habe ich vor kurzem die Don’t-Reihe der Autorin Lena Kiefer gelesen und geliebt. Also habe ich mich entschlossen, auch mal ihre wohl bekannteste Buchreihe, Ophelia Scale, zu beginnen. Das habe ich jetzt auch getan und wie mir Ophelia Scale – Die Welt wird brennen gefallen hat, das erfahrt ihr in dieser Rezension.


Klappentext:

Die 18-jährige Ophelia Scale lebt im England einer nicht zu fernen Zukunft, in dem Technologie per Gesetz vom Regenten verboten ist. Die technikbegeisterte und mutige Kämpferin Ophelia hat sich dem Widerstand angeschlossen und wird auserkoren, sich beim royalen Geheimdienst zu bewerben. Gelingt es ihr, sich in dem harten Wettkampf durchzusetzen, wird sie als eine der Leibwachen in der Position sein, ein Attentat auf den Herrscher zu verüben. Doch im Schloss angekommen, verliebt sie sich unsterblich in den geheimnisvollen Lucien – den Bruder des Regenten. Und nun muss Ophelia sich entscheiden zwischen Loyalität und Verrat, Liebe und Hass … (Quelle: penguinrandomhouse.de)


Meine Meinung:

Gestaltung

Das Cover von Ophelia Scale – Die Welt wird brennen trifft, ehrlich gesagt, nicht so meinen Geschmack. Ich mag echte, also nicht gezeichnete, Personen auf Buchcovern im Allgemeinen nicht besonders gerne. Aber an sich ist das Buch trotzdem ganz schön und auch die Schrift, in der der Buchtitel geschrieben ist, fügt sich gut ins Gesamtbild ein. Vom Äußeren her ist der erste Band der Ophelia Scale Reihe aber auf jeden Fall kein Highlight für mich.

Handlung

Der Plot dieses Romans ist wirklich interessant. Allein die Idee, auf der die gesamte Geschichte basiert, finde ich ziemlich spannend und ansprechend. Denn zum einen ist die Technik, die in Ophelia Scale existiert, sehr viel fortschrittlicher als jetzt, zum anderen darf sie aber nur zu kleinen Teilen genutzt werden, sodass die Menschen in der Welt von Lena Kiefers Debütroman im Alltag weit weniger Technik verwenden, als wir jetzt. Das alles hat auf mich von Beginn an einen äußerst guten Eindruck gemacht.
Aber nun zur eigentlichen Handlung: Ich bin schon ab der ersten Seite vollkommen in Ophelias Geschichte eingetaucht, denn bereits im ersten Kapitel passieren viele spannende Dinge. Man erfährt schnell, aber auch nicht zu schnell, in welcher Situation die Protagonistin sich befindet und wie ihr Leben aussieht, genauso wie aber auch ihre Einstellung dazu. Das alles ist authentisch beschrieben und legt eine gute Vorlage für die weiteren Geschehnisse.
Plot-Twists gab es zahlreich, allerdings eher in der zweiten Hälfte des Buches. Am Ende erwartet einen – wie bei Lena Kiefer auch nicht anders zu erwarten – ein unfassbar fieser Cliffhanger. Trotzdem muss ich sagen, dass am Plot von Ophelia Scale – Die Welt wird brennen auch nicht alles perfekt war. Vieles war nämlich bis zu einem gewissen Grad vorhersehbar, was die Spannung natürlich etwas geschmälert hat. Daher hat mir zu Anfang auch etwas das „Suchpotential“ gefehlt, was sich aber ab ungefähr der Hälfte geändert hat.

Charaktere

So, jetzt kommt mein wohl größter Kritikpunkt …
Denn ehrlich gesagt, fand ich die Art, wie Lena Kiefer die Figuren hier beschreibt, nicht unbedingt authentisch. Ein Bespiel hierfür wäre Knox, ein Charakter, der in Ophelias Leben eine sehr wichtige Rolle spielt beziehungsweise gepielt hat. Müsste ich jetzt, nachdem ich Ophelia Scale – Die Welt wird brennen beendet habe, seine Persönlichkeit beschreiben oder auch nur einige seiner Charaktereigenschaften aufzählen, so wäre ich dazu wohl nicht wirklich in der Lage. Und Knox ist eben auch kein Einzelfall. Auch von Ophelias Bruder, der für sie sehr wichtig zu sein scheint, von ihren Freunden oder auch von der Person, in die sie sich schließlich verliebt, könnte ich nicht viel sagen, obwohl ich zugeben muss, dass sich das zum Ende hin immerhin bei letzterem geändert hat. Trotzdem schwärmt Ophelia schon so von ihm, als sie ihn erst ein einziges Mal getroffen hat, dass das für mich einfach nicht realistisch wirkte, da man eigentlich kaum etwas über den Charakter erfährt. Ich weiß allerdings, dass Lena Kiefer sich dahingehen verbessert hat, denn in der Don’t-Reihe wirken ihr Charaktere wirklich sehr echt und authentisch.

Schreibstil

Was soll ich hierzu noch schreiben? Lena Kiefers Erzählstil ist einfach erstklassig. Man lebt mit der Protagonistin mit und fühlt ihre Gefühle. Die Welt, in der Ophelia Scale spielt, ist ja unsere Welt, aber in mehr als hundert Jahren in der Zukunft. Das Leben dort beschreibt die Autorin auch wieder phänomenal. Worldbuliding kann sie also. Viel mehr fällt mir hier also auch nicht ein. Aber mein Fazit ist auf jeden Fall: Lena Kiefer kann schreiben!

Mein Fazit:

Obwohl es für mich definitiv einige Kritikpunkte, wie die Darstellung der verschiedenen Charaktere oder die teilweise vorkommende Vorhersehbarkeit der Geschehnisse gibt, ist Ophelia Scale – Die Welt wird brennen auf jeden Fall eine riesige Leseempfehlung. Das Worldbuilding, sowie die starke Protagonistin wiegen nämlich vieles wieder auf. Nach und nach entwickelt sich Lena Kiefer wohl wirklich zu einer meiner liebsten Autor*innen. Und allein deshalb müsst ihr zumindest mal ein Buch von ihr gelesen haben und herausfinden, ob es euch genauso geht, finde ich zumindest.


Allgemeine Informationen:

Titel: Ophelia Scale – Die Welt wird brennen

Autorin: Lena Kiefer

Seitenzahl: 464

ISBN: 3570165426

Verlag: cbj

Reihe: Ophelia Scale / Band 1

Altersempfehlung: ab 14 Jahre


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