Heute schreibe ich über ein Buch, das wirklich jahrelang auf meiner Wunschliste stand. Ich habe es irgendwann man auf der Bücherschau in München entdeckt und der Klappentext hat mich sofort angesprochen. Nur wirklich gelesen habe ich es erst jetzt. Und wahrscheinlich hätte sich das auch noch ewig herausgezögert, wenn ich nicht zufällig in Jojos Story gesehehen hätte, dass sie das Buch liest und kurzfristig ein Buddyread daraus geworden wäre. Allerdings ist jetzt natürlich die Frage: Hat es sich am Ende gelohnt, One Of Us Is Lying zu lesen?


Klappentext:

An einem Nachmittag sind fünf Schüler in der Bayview High zum Nachsitzen versammelt. Bronwyn, das Superhirn auf dem Weg nach Yale, bricht niemals die Regeln. Klassenschönheit Addy ist die perfekte Homecoming-Queen. Nate hat seinen Ruf als Drogendealer weg. Cooper glänzt als Baseball-Spieler. Und Simon hat die berüchtigte Gossip-App der Schule unter seiner Kontrolle. Als Simon plötzlich zusammenbricht und kurz darauf im Krankenhaus stirbt, ermittelt die Polizei wegen Mordes. Simon wollte am Folgetag einen Skandalpost absetzen. Im Schlaglicht: Bronwyn, Addy, Nate und Cooper. Jeder der vier hat etwas zu verbergen – und damit ein Motiv… (Quelle: penguinrandomhouse.de)


Meine Meinung:

Ich bin wirklich keine große Murder Mystery-Leserin. Trotzdem kann ich glücklicherweise sagen, dass mich die Idee hinter dieser Geschichte ziemlich überzeugt hat. Karen M. McManus spielt in diesem Buch mit den Klischees einer Highschoolgeschichte, was mir wirklich sehr gefallen und außerdem einen ziemlichen Suchtfaktor ausgelöst hat.
Die vier Verdächtigen, die zwar auf der einen Seite total klischeehaft wirken, aber doch vielschichtiger sind, als zu Beginn gedacht, fand ich wirklich klasse und irgendwie besonders.

Am Anfang mochte ich zwar niemanden der vier – am ehesten vielleicht Bronwyn, aber auch sie war mir zu sehr der Stereotyp einer „Streberin“ – Doch von Seite zu Seite lernt man die Protagonist*innen besser kennen und zu großen Teilen auch lieben … oder zumindest gernhaben. Insbesondere was Addys Charakterentwicklung betrifft, war ich sehr überrascht – postitiv. Bei Nate und eventuell sogar auch bei Bronwyn hätte ich dahingehend allerdings etwas mehr erwartet, nachdem sich Addy und auch Cooper so verändert haben. Aber wie gesagt: Die Autorin benutzt die Klischees hier absichtlich so, wie sie sie benutzt und löst dadurch auch einen ziemlichen „Leseflow“ aus.

Der Schreibstil von One Of Us Is Lying ist nämlich irgendwie sehr locker und leicht, obwohl es die Geschichte an sich ja nicht wirklich ist. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und hätte ich nicht lernen und zur Schule gehen müssen, dann wäre das Buch wahrscheinlich innerhalb von ein bis zwei Tagen verschlungen gewesen. Höchstwahrscheinlich liegt das auch an diesem Gegensatz, der sich durch die ganze Geschichte zieht: Highschoolgeschichte und Mord – da gibt es defintiv schonmal eine Grundspannung.

Was ich vor allem bemerkenswert finde, ist, dass Karen M. McManus es irgendwie geschafft hat, aus der Sicht der vier Hauptverdächtigen zu erzählen ohne dass man als Leser*in eine Ahnung hat, ob jemand von ihnen der*die Mörder*in ist und wenn ja, wer. Auch die anderen Geheimnisse der Protagonist*innen – denn sie alle haben etwas zu verbergen – wurden fast immer so gut versteckt, dass ich nie darauf gekommen wäre, bis sie aufgelöst wurden. Dann machen sie aber natürlich total Sinn.

Manche Wendungen konnte ich allerdings doch ein wenig vorausahnen. An sich nicht schlimm, es kann nunmal nicht alles perfekt sein. Leider war aber einer der Plot-Twists, von dem ich schon vor der Auflösung eine Ahnung hatte, der letzte, also der, der mich eigentlich komplett aus den Socken hauen sollte. Und an sich hat er das auch getan – also mich aus den Socken gehauen. Nur eben nicht komplett, weil ich schon einen Verdacht hatte. Wie sich am Ende dann alle Puzzleteile zusammenfügen, fand ich trotzdem super, aber so ganz unerwartet kam das Ende leider nicht. Was diesen Aspekt angeht, wurdem meine Erwartungen leider enttäuscht.

Die Liebesgeschichten hätte man sich meiner Meinung nach übrigens sparen können. Ja, Highschoolgeschichte und so, aber trotzdem. Vor allem die, die am meisten im Mittelpunkt steht, fand ich nerviger, als dass sie schön war. Sie hat zwar auch nicht groß gestört, aber mir wäre es lieber gewesen, wenn der Fokus statt auf die Lovestory, mehr auf die Nebencharaktere gelenkt worden wäre. Maeve oder Ashton mochte ich beispielsweise sehr, auch wenn Stan defintiv mein absoluter Lieblingscharakter bleibt!

Mein Fazit:

One Of Us Is Lying ist ein spannendes Buch, dem es defintiv nicht an Suchtfaktor mangelt. Der Plot-Twist am Ende hätte etwas unvorhersehbarer sein können, weshalb ich auch eine Teetasse abziehe und somit vier vergebe.


Informationen zum Buch:

Titel: One Of Us Is Lying

Autorin: Karen M. McManus

Übersetzung: Anja Galic

Seitenzahl: 448

ISBN: 3570165124

Verlag: cbj

Reihe: One Of Us Is Lying / Band 1

Meine Altersempfehlung: ab 13 Jahre


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