Hallo Bücherfreund*innen und Teeliebhaber*innen,
ich persönlich bin ein riesiger Fan von Drachen. Irgendwie lese ich schon seit Jahren besonders gerne Fantasybücher, in denen diese magischen Wesen eine Rolle spielen. Vor kurzem bin ich dann auch mal wieder auf ein Jugendbuch gestoßen, das sich unter anderem um Drachen dreht, nämlich Milli und das Lied des Drachen von Jana Lauterfeld. Wie ich es fand? Lest selbst! ; )


Worum geht es?

Eigentlich will Milli nur entspannt ihren Geburtstag mit einem (oder auch ein paar mehr) Stück Schokoladenkuchen ausklingen lassen. Doch natürlich kommt es anders: Plötzlich sitzt ein fremder Junge vor ihrem Fenster und verlangt ihre Hilfe. Wer ist er? Woher kommt er? Woher hat er den Brief von Millis verstorbenen Vater und was hat es mit der geheimnisvollen Kette auf sich, die er Milli gibt? Hat sie etwas mit den seltsamen Träumen zu tun, die Milli seit Jahren verfolgen? Und wie soll Milli beim Widerholen eines gestohlenen Dracheneis helfen, wenn sie doch bis vor kurzem noch überhaupt nichts von der Existenz dieser Wesen wusste?


Als ich mit dem Lesen von Milli und das Lied des Drachen begonnen habe, dauerte es nicht lange und schon war ich in der Geschichte drin. (Möglicherweise lag das auch daran, dass die Autorin mir großen Appetit auf Schokoladenkuchen gemacht hat, aber das lasse ich jetzt einfach mal so stehen …) Vor allem die Protagonistin Milli konnte mich mit ihrer selbstbewussten Art und ihrem Humor von Anfang an von sich überzeugen.

Mit der Zeit habe ich sie dann immer mehr in mein Herz geschlossen und ihre ironischen Kommentare haben mir nicht selten ein Lächeln oder auch ein Grinsen aufs Gesicht gezaubert. Das fand ich vor allem deshalb toll, da es in Fantasybüchern oft eher wenige witzige Stellen gibt, was ja nicht unbedingt schlecht ist. Oft passt es einfach nicht. Hier tut es das aber eben doch.

Halten wir also fest: Milli ist super. Aber was ist mit den übrigen Charakteren? Naja, mit ihnen hatte ich so meine Probleme. Ich persönlich fand es einfach etwas schwierig, mich zum Beispiel in Lorean hineinzuversetzen bzw. ihn überhaupt richtig kennenzulernen. Zwar mochte ich ihn mit Fortschreiten der Handlung immer mehr, aber letztendlich kann ich nicht sagen, dass ich ihn wirklich in mein Herz geschlossen habe. Ähnlich ging es mir auch bei ein paar anderen Figuren, wie z. B. Bartholomäus. Ich mochte ihn definitiv, aber die tiefe Bindung, die sich zwischen Milli und ihm bilden sollte, ging mir nicht wirklich nah, da sie mir einfach zu schnell gentwickelt. Das hat es für mich eher unlogisch wirken lassen.
Das heißt jedoch nicht, dass außer Milli alle Charaktere schlecht ausgearbeitet waren. Kaissa und Ikem zum Beispiel stehen zwar insgesamt nicht so im Mittelpunkt, wie Bartholomäus oder Lorean, jedoch kamen sie mir näher und ihre Handlungen nachvollziehbarer vor, als es eben bei anderen der Fall war.

Das Worldbuilding mochte ich wirklich wirklich gerne. Aroja war für mich schon bald ein richtiges Buch-Zuhause (ja, sowas gibt es!). Wie die Drachen und Feen in die eher mittelalterlich wirkende, jedoch gleichzeitig moderne Welt miteingebunden wurden, fand ich wirklich super. Zwar habe ich es leider nicht geschafft, mir all die Drachenarten zu merken (ups …), aber im Großen und Ganzen war Aroja eine schöne, spannende und vor allem nicht zu kompliziert zu verstehende Fantasywelt.

Die Story selbst hat ebenfalls einen spannenden Hintergrundgedanken und obwohl ich vielleicht nicht stundenlang ohne Pause gelesen habe, weil ich meinen E-Book-Reader nicht weglegen konnte, hat die Spannung trotzdem nie wirklich gefehlt. Es gab auch die ein oder andere unerwartete Wendung, also kann man schlussendlich sagen, dass ich die Handlung wirklich gut und packend fand.

Der Schreibstil war, wie oben schon erwähnt, humorvoll und gleichzeitig war er für mich sehr flüssig zu lesen. Zwar ist er nicht unglaublich poetisch, aber zu dieser Geschichte hätte das wohl auch nicht so ganz gepasst.

Mein Fazit:

Milli und das Lied des Drachen ist ein spannendes und witziges Fantasyjugendbuch. Etwas jüngere Leser*innen sind vielleicht noch etwas mehr an die Seiten gefesselt – das könnte ich mir zumindest vorstellen -, aber auch mich konnte die Geschichte, abgesehen von kleineren Kritikpunkten, von sich überzeugen. Ich vergebe vier von fünf Teetassen.


Informationen zum Buch:

Titel: Milli und das Lied des Drachen

Autor*in: Jana Lauterfeld

Gestaltung: Tala Jacob

ISBN: 3754352148

Seitenzahl: 294

Meine Altersemfehlung: ab 10 Jahre


Disclaimer:

Die Rechte am abgebildeten Buchcover liegen beim Verlag.