Heute gibt es eine Rezension zu Mia Raloris – Von Ogerklamm bis Fährderot. Worum es geht und wie es mir gefallen hat, erfahrt ihr natürlich hier. Solltet ihr aber mehr über das Buch, das im Übrigen den Auftakt einer ganzen Trilogie bildet, erfahren wollen, dann seht euch einfach mal auf der Website zum Buch, miaraloris.de, um. So, genug der Werbung 😉 Jetzt beginne ich auch mal mit der wirklichen Rezension.


Klappentext:

Mia Müller hat es nicht leicht im Leben. Umso mehr freut sie sich auf die Ferien bei ihrer Oma. Aber bevor Omas Kuchen auf dem Teller landen kann, befindet Mia sich in einer Situation, auf die sie niemand vorbereitet hat: Plötzlich muss Mia Initiative ergreifen, wenn Sie unter Elfen, Ogern und Panzerschweinen überleben will. Und dann steht plötzlich das Schicksal eines ganzen Volkes auf Messers Schneide. Kann die junge Mia verhindern, dass dessen Lebensgrundlage vernichtet wird?
So viel Verantwortung wird das Leben von Mia Müller für immer verändern.

Was hättest Du getan?

Ein Roman über große Zusammenhänge, Umweltschutz, Verantwortung und die Möglichkeiten jedes Einzelnen. (Quelle: miaraloris.de )


Meine Meinung:

Ich muss leider sagen, dass mir der Anfang des Buches nicht wirklich gefallen hat. Es ging mir alles zu schnell und mehrere Aspekte, die zum Beispiel Mias (nicht allzu gute) Lebensumstände betreffen, wurden eigentlich nur kurz erwähnt und dann nie wieder aufgegriffen. Ich persönlich hätte diese Dinge als wichtiger eingeschätzt. Deswegen hoffe ich auch, dass sie in Band zwei und drei der Reihe noch eine Rolle spielen werden. So oder so wäre es aber meiner Ansicht nach besser gewesen, wenn sie schon in diesem Buch ein wenig mehr Aufmerksamkeit bekommen hätten, als nur in einem Halbsatz erwähnt zu werden.

Auch muss ich sagen, dass mir Mias Handlungen – besonders eben zu Beginn – oft etwas unlogisch vorkamen. Ich konnte mit ihr als Protagonistin nie komplett warm werden, auch wenn es sich im Laufe der Geschichte verbessert hat. Ihre Charakterentwicklung fand ich dafür aber gut. Man merkt, wie sich ihre Einstellung durch die Dinge, die sie erlebt, immer weiter zum Positiven wandelt. Trotzdem finde ich, dass die Ausarbeitung der Charaktere in diesem Buch eher mittelmäßig ist.

Das Worldbuiling mochte ich dann wieder. Die im Buch vorhandene Karte veranschaulicht alles schön und ich konnte mich bald zurechtfinden. Bei den Wesen fand ich es auch toll, dass sie nicht immer das waren und taten, was man vielleicht von der jeweiligen Spezies erwartet. So zeigt das Buch den Lesenden, dass es keinen Sinn hat, an seinen Vorurteilen festzuhalten, wenn man stattdessen Neues kennenlernen und seine Sicht auf die Welt erweitern kann. (Das klang jetzt etwas pseudo-philosophisch, oder?)

Des Weiteren hat mir auch die Handlung an sich gut gefallen. Es gibt Spannung und am Ende, wirklich komplett am Ende, auch nochmal einen unerwarteten Plot-Twist, der eine Frage aufklärt, die ich mir während des Lesens immer wieder gestellt habe.

Jetzt aber zu dem, was ich am besten fand: Nämlich der Botschaft, die Mia Raloris übermittelt. Wie man durch den Klappentext ja bereits erfährt, geht es um Umweltschutz, ein unfassbar wichtiges Thema. Es wird zwar nicht allzu selten in Kinder-/ Jugendbüchern aufgegriffen, aber doch noch zu selten, wie ich finde. Außerdem geht es auch darum, die Auswirkungen seines Handelns zu verstehen. Denn dann stellt man bald fest, dass der naheliegendste Weg vielleicht nicht unbedingt der ist, der zum Ziel führt. Das Buch regt also auch sehr zum Nachdenken an.

Toll fand ich vor allem noch das Finale. Viele Fantasyromane enden in einem epischen Kampf, wogegen ich auch nicht unbedingt etwas einzuwenden habe. Dass in Mia Raloris aber ein anderer Weg gewählt wurde, finde ich spannend. Ich kann mich nicht erinnern, je ein Buch gelesen zu haben, in dem das Finale eine Diskussion war – außer eben hier. Vielleicht klingt das jetzt für einige eher langweilig, aber ich kann versprechen: Das ist es nicht. Stattdessen ist es interessant und man gewinnt als Leser*in gemeinsam mit Mia Selbstvertrauen.

Nun muss ich aber leider noch zu einer Sache kommen, die mich ziemlich gestört hat. Nämlich die Rechtschreib- und Grammatikfehler. Dass es mal ein paar einzelne Tippfehler in einem Buch gibt, ist normal. Hier aber waren es – vor allem in der ersten Buchhälfte – doch etwas viele. So viele, dass es mich als Leserin wirklich gestört hat. Allerdings ist es so, dass es anscheinend bald eine zweite Auflage von Mia Raloris geben wird. Dort werden besagte Rechtschreib-/ Grammatikfehler dann verbessert sein.

Die Illustrationen, die immer wieder im Buch zu finden sind, finde ich übrigens super. Sie verbildlichen das Ganze einfach noch gut und haben mir vor allem dabei geholfen, mir alles besser vorstellen zu können. Insbesondere, da der Schreibstil leider nicht Meines war. Es gab einfach zu viele Wortwiederholungen und Ähnliches … (Diese Wortwiederholungen sollen in der zweiten Auflage zwar auch nicht mehr vorhanden sein, doch ich denke, dass ich auch dann leider kein Fan vom Erzählstil werde.)

Die Tabelle hinten im Buch halte ich auch für eine tolle Idee. Dort werden nämlich einzelne, im Buch vorkommende, Worte aus der Sprache der Elfen erklärt und geben den Lesenden so noch einen besseren Einblick in die Welt.

Mein Fazit:

Mia Raloris – Von Ogerklamm bis Fährderot ist ein ganz besonderer Fantasyroman. Ich habe zwar meine Kritikpunkte, weshalb ich leider 2,5 Teetassen abziehen muss, doch es gibt auch viel Gutes. Ich würde das Buch vor allem an jüngere Leser*innen weiterempfehlen. Obwohl das Buch meinen Informationen nach ab zwölf Jahren empfohlen ist, hätte ich gesagt, dass es auch schon, oder vielleicht sogar ganz besonders, für im Lesen geübte Zehn-, sowie Elfjährige passt.


Informationen zum Buch:

Titel: Mia Raloris – Von Ogerklamm bis Fährerot

Autor: Alexander Wolfsland

Seitenzahl: 154

ISBN: 3754315757

Reihe: Mia Raloris / Band 1

Meine Altersempfehlung: ab 10 Jahre

Bei diesem Buch handelt es sich um ein Rezensionsexemplar.


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