So, hier gibt es mal wieder eine „Sammelrezension“ von mir. Ich habe bisher erst eine solche geschrieben, nämlich zur Silber-Trilogie von Kerstin Gier, dachte mir aber, dass es bei der Khyona-Dilogie von Katja Brandis vielleicht auch ganz sinnvoll wäre. Ich mag nämlich – so viel kann ich schonmal verraten – beide Bände mehr oder weniger gleich gerne und die Plus- beziehungsweise Minuspunkte sind meistens auch in beiden Teilen gleichermaßen vohanden. Also wollte ich nicht zwei Rezensionen schreiben, in denen mehr oder weniger dasselbe steht. Dementsprechend werde ich hier auch nur den Vorschautext zu Khyona – Im Bann des Silberfalken schreiben, da im Vorschautext zu Khyona – Die Macht der Eisdrachen Spoiler zu Band eins enthalten wären. Naja, jetzt beginne ich aber auch ENDLICH mal mit der eigentlichen Rezension. 😉


Worum geht es?

Kari hat keine Lust auf diesen Urlaub. Eigentlich wollte sie nach Schweden, aber jetzt muss sie mit ihrer neuen Patchworkfamilie nach Island und die ganze Zeit der Klugscheißerei ihres Patchworkvaters- und -bruders zuhören, juhu … Doch das Ganze wird nicht so langweilig, wie gedacht. Die vermeintliche Geburtstagsüberraschung entpuppt sich nämlich als etwas vollkommen anderes. Und schon findet sich Kari in einer ihr komplett unbekannten und nicht ganz ungefährlichen Welt wieder, in der man sie nicht nur aufgrund einer Verwechslung für eine Auftragskillerin hält, sondern auch ihre Familie ist nicht mehr sicher. Denn da ist ja auch noch die richtige Assassinin …


Meine Meinung:

Klingt das spannend? Wenn hier jemand mit „nein“ antwortet, dann weiß ich leider auch nicht mehr zu helfen. So oder so: Diese Reihe ist spannend. Band eins übertrifft Band zwei meiner Ansicht nach sogar noch, aber dort spalten sich anscheinend die Gemüter. Meine Buddyreadpartnerin, mit der ich Khyona gelesen habe, findet nämlich Die Macht der Eisdrachen packender. Im Endeffekt ist es aber eigentlich egal, Spannung bleibt Spannung.

Ich fand es vor allem toll, dass es so viele verschiedene Handlungsstränge gab. Sie verliefen manchmal parallel, manchmal durcheinander hindurch und zum Schluss liefen sie alle zusammen. Der Plott war einfach klasse. Das Ende von Band eins fand ich leider etwas unrealistisch (und ja, ich weiß, dass es sich um Fantasy handelt und die Realität hier eher im Hintergrund steht, aber ich verwende das Wort „realistisch“ in diesem Fall eher im Sinne von: Dass die Leute in dieser Situation so handeln, halte ich für eher unwahrscheinlich). Bei Band zwei fand ich das etwas besser. Es gab dennoch immer mal wieder einzelne Aspekte, die ich als Autorin anders gemacht beziehungsweise die ich mir als Leserin anders gewünscht hätte. Ich denke aber, das ist einfach Geschmackssache und möchte der Autorin auch nicht in ihr Buch reinreden. Die Handlung ist nämlich – wie bereits erwähnt – trotz kleinerer Dinge, die mir nichr gefallen haben, super und defintiv auch mitreißend.

Das Worldbuiling ist dann das, was ich an Khyona mit Abstand am meisten liebe. Ich meine: Die Location ist Island, was allein schonmal toll ist. Doch dann ist es auch noch die magische Version davon. Ich meine: Das ist noch nahezu perfekt, oder nicht????? Die Landschaft wird toll beschrieben. Was ich aber am besten fand, waren die verschiedenen Wesen. Insbesondere natürlich die Eisdrachen, aber auch viele andere. Vor allem die Elfen mochte ich ebenfalls unglaublich gerne. Würde ich sie in Wirklichkeit treffen, dann würden sie mich wahrscheinlich bald in den Wahnsinn treiben, aber so habe ich diese kleinen Hohlbirnen (und yup, es sind die meiste Zeit wirklich Hohlbirnen) einfach geliebt.
Aber auch die Tiere, die man (zumindest die nicht-magischen Versionen von ihnen) schon aus unserer Welt kennt, zum Beispiel Polarfüchse oder Islandpferde, fand ich in dieser Reihe fantastisch. Ich will auch eine Polarfuchs wie Sio, biiiiiiiiiiiiiiitttttttttttteeeeeeeeeeeeeeeeeeeee!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Die Charaktere waren an sich  ganz gut. Vor allem Maéva und Alice mochte ich unglaublich gerne. Zusammen mit Sio sind sie wohl meine Lieblingscharaktere. Ich muss aber sagen, dass ich mir auch gewünscht hätte, sie würde öfter vorkommen. Liv ist ebenfalls ein Beispiel dafür, sie hat nur eine ganz kleine Rolle gespielt, noch um einiges kleiner, als die der oben genannten, aber ich bin der Meinung, dass sie ein sehr interessanter Charakter ist und mehr Aufmerksamkeit verdient hätte.
Dafür lag der Fokus vor allem auf Andrik, was ich an sich natürlich nicht schlecht finde. Aber ehrlich gesagt finde ich ihn nicht so toll wie viele andere Leser*innen (und auch Kari).
Cecily, die ja eigentlich als „die Böse“ abgestempelt war, finde ich auch interessanter, als viele andere – soweit meine Wahrnehmung. Natürlich ist sie böse und definitiv kein besonders netter Charakter, aber interessant ist sie dennoch. Und ich bin auch einfach der Meinung, dass niemand vollkommen böse sein kann (zumindest fast niemand). Auch Cecily ist das, wie ich finde, nicht und ich hätte mir gerne eine beid- oder sogar noch mehrseitige Darstellung von ihr und auch vielen anderen Figuren gewünscht.
Kari als Protagonsitin fand ich manchmal etwas nervig, wahrscheinlich eine weitere unpopular Opinion. An sich mochte ich sie, aber manchmal hielt ich sie für etwas zu naiv und naja, irgendwie war ihre Fixiertheit auf Andrik auch nicht mein Fall.

Den Schreibstil mochte ich dann wieder sehr. Er war zwar nichts vollkommen besonderes, aber auch nicht ganz gewöhnlich. Irgendetwas in der Mitte, würde ich sagen.

Übrigens: Diese zwei Bücher sind absolute Coverhighlights von mir. Die Farben, die Tiere, … Nur das (halbe) Gesicht ist nicht so meins. Aber in Band zwei gibt es eine Karte, das macht es wieder wett, haha.

Mein Fazit:

Khyona ist eine Buchreihe, die ich auf jeden Fall weiterempfehle. Ein Must-Read ist sie zwar nicht, aber dennoch alles andere als schlecht. Ich liebe das Worldbuiling hier, wie in nur sehr wenigen anderen Büchern. Ein paar Kritikpunkte gibt es aber trotzdem. Deswegen erhält diese Dilogie 3,5 von 5 Teetassen.


Informationen zum Buch:

Titel: Khyona (Band eins: Khyona – Im Bann des Silberfalken; Band zwei: Khyona – Die Macht der Eisdrachen)

Autorin: Katja Brandis

Seitenzahl: 953 (Band eins: 477; Band zwei: 476)

ISBN: 3401511920 (Band eins); 3401512110 (Band zwei)

Verlag: Arena

Meine Altersempfehlung: ab 13 Jahre


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