Hallo Bücherfreund*innen und Teeliebhaber*innen,
heute stellen Emma von Tauusendworte und ich euch In all seinen Farben von George Lester vor. Wir haben das Buch vor kurzem in einem Buddyread gelesen und da wir eine ziemlich ähnliche, wenn nicht sogar gleiche, Meinung zu dem Jugendroman haben, könnt ihr hier (und hier auch bei Tauusendworte) unsere gemeinsame Rezension lesen.
Worum geht es?
Für Robin geht gerade alles den Bach runter: Nicht nur seine Beziehung geht langsam in die Brüche, auch seine Träume für die Zeit nach der Schule zerplatzen nach und nach. Erst als er an seinem 18. Geburtstag mit seinen Freund*innen eine Dragshow besucht, beginnt er, wieder Hoffnung zu schöpfen. Und dann ist da noch dieser mysteriöse Neue an der Schule …
Unsere Meinung:
Zunächst einmal sind der Buchschnitt und das Cover einfach wuunderschön! Außerdem passt die Gestaltung auch wirklich gut zum Inhalt, was auf jeden Fall schonmal zu loben ist!
Robin als Charakter ist an sich sympathisch, andererseits erschien er uns auch ziemlich (über-)dramatisch, was teilweise eher nervig war und ihn außerdem auch oft egozentrisch wirken lässt. Trotzdem mochten wir ihn definitiv und haben ihm natürlich ein Happy-End gewünscht. Unser Lieblingsprotagonist wird er wohl aber nicht.
Robins sehr selbstbezogene Denkweise ist wahrscheinlich auch der Grund, wieso die Nebencharaktere – obwohl sie zu großen Teilen wirklich interessant und sympathisch wären – in In all seinen Farben doch sehr im Hintergrund stehen, was eigentlich ziemlich schade ist. Manche Personen erscheinen dadurch auch ziemlich einseitig, während sie eigentlich deutlich vielschichtiger hätten aufgebaut werden können. Ihre Geschichten werden zwar vielleicht mal oberflächlich angerissen, dann aber doch wieder unter den Tisch fallen gelassen.
Das Thema Drag ist an sich auf jeden Fall mal etwas besonderes für ein Young Adult Romance Buch und auch ein wirklich interessantes Thema, insbesondere da wir selbst damit eigentlich keine Berührungpunkte haben. Allerdings war es auf der anderen Seite irgendwie auch etwas enttäuschend, dass Drag nicht so sehr im Vordergrund steht, wie es der Klappentext oder das Cover vielleicht vermuten lassen. Das liegt vor allem daran, dass Robin zunächst erst einmal den Mut aufbringen muss, um Drag zu machen, was wiederum authentisch wirkt, auch wenn das Ende dann doch etwas klischeehaft (aber in gewisser Weise auch schön) ist.
Insgesamt hatten wir mit dem letzten Teil des Buches aber doch so unsere Probleme. Zum Ende hin verläuft die Handlung nämlich ziemlich schnell, was nicht wirklich zum Erzähltempo der restlichen Geschichte passt. Der Anfang dagegen zieht sich nämlich etwas, während der Mittelteil eine angenehme Geschwindigkeit an den Tag legt. Kurz vor Schluss gibt es nochmal ins unseren Augen unnötiges Drama, das letztendlich nicht wirklich aufgelöst, sondern einfach unter den Tisch gekehrt wird, damit dann alles friede-freude-eierkuchen enden kann.
Die Liebesgeschichte hat uns eigentlich am besten gefallen. Sie entwickelt sich wirklich schön, teilweise irgendwie traurig, aber vor allem ist sie auch authentisch. (Und der Love-Interest ist ebenfalls wirklich toll! Vor allem Emma ist schon seehr früh dazu übergegangen, die beiden zu shippen …)
Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und passt zum Buch, besonders außergewöhnlich ist er dann aber doch nicht.
Unser Fazit:
Im Großen und Ganzen ist In all seinen Farben ein schönes Buch, wenn auch kein perfektes. Das Lesen hat uns auf jeden Fall meistens Spaß gemacht, aber als Must-Read würden wir die Geschichte nun auch nicht bezeichnen. Ich persönlich vergebe dreieinhalb von fünf Teetassen.
Informationen zum Buch:
Titel: In all seinen Farben
Originaltitel: Boy Queen
Autor*in: George Lester
Übersetzung: Valérie Thieme
Verlag: One
ISBN: 3846601284
Seitenzahl: 383
Meine Altersempfehlung: ab 13 Jahre
Disclaimer:
Die Rechte am abgebildeten Buchcover liegen beim Verlag.
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