Hallo Bücherfreund*innen und Teeliebhaber*innen,
ja, man glaubt es kaum, aber mich bzw. diesen Blog gibt es auch noch! Die letzten zwei Wochen hat sich hier ja überhaupt nichts getan, was mir auch sehr leid tut – vor allem, da mir das Bloggen ja eigentlich total viel Spaß macht und mir dementsprechend auch irgendwie gefehlt hat. (Dabei sind 14 Tage ja gar nicht soo lang …) Obwohl ich in den nächsten Wochen wohl weiterhin Einiges anderes zu tun haben werde, insbesondere was die Schule angeht, hoffe ich, dass hier trotzdem etwas mehr kommrn wird, denn gerade kommt gefühlt an jeder Ecke eine lang ersehnte Neuerscheinung vorbei, die ich unbedingt lesen und rezensieren möchte. (Bin ich die einzige, die sich jetzt um eine Hausecke spazierende Bücher mit Beinen vorstellt? Ja? Ups …) Gerade ist das zum Beispiel der zweite Teil von Knights von Lena Kiefer, auf den ich bereits seit Monaten hingefiebert habe. Durchsuchten kann ich ihn aufgrund anderer (im Gegensatz dazu höchst unerfreulicher) Aufgaben leider nicht, aber allzu lange werde ich hoffentlich nicht brauchen. An Spannung fehlt es nämlich nicht!
Jetzt aber endlich zum eigentlichen Inhalt dieses Posts: Heute möchte ich euch nämlich Happy End gibt‘s nur im Film vorstellen. Das Ganze war mein erstes Buch von Holly Bourne und hat mich auf jeden Fall nicht enttäuscht – aber dazu später mehr. Jetzt erstmal: Worum geht es überhaupt?


Klappentext:

Liebe ist was für Idioten. Das zumindest findet Audrey. Nach der Trennung ihrer Eltern muss sie allein mit ihrer frustrierten Mutter zurechtkommen. Deshalb nimmt sie einen Nebenjob im Kino an und trifft dort auf Harry. Der ist eigentlich der nächste Martin Scorsese, nur weiß das noch niemand. Während er auf seinen Durchbruch als Filmemacher wartet, verbringt er seine Zeit mit dem Aufsaugen von Popcorn, mit Flirten und mit Grasrauchen. Damit ist er ganz sicher nicht Audreys Traumtyp. Trotzdem verlieben sich die beiden Hals über Kopf ineinander. Audrey fühlt sich, als wäre sie in einem dieser Kitschfilme gelandet, die sie eigentlich so verabscheut. Aber ein Happy End gibt es eben nur im Film … (Quelle: dtv.de)


Meine Meinung:

Da sowohl der Titel als auch der Inhalt von Happy End gibt’s nur im Film zunächst ziemlich klischeehaft klingen, hätte ich mir dieses Buch wohl eher nicht selbst ausgesucht. Nachdem ich es aber netterweise geschenkt bekommen habe, war ich doch recht gespannt. Immerhin hört man ja immer wieder Gutes von der Autorin und liest man sich den Klappentext mal etwas genauer (oder auch einfach nur bis zum Ende) durch, dann wird relativ schnell klar, dass Holly Bourne hier mit Klischees spielt. Also habe ich das Buch aufgeschlagen (bzw. auf den Play-Button des Hörbuchs gedrückt) und war schon bald ziemlich gefesselt.

Erst einmal ist Audrey nämlich eine ziemlich coole Protagonistin. Sie ist nicht nur humorvoll und sympathisch, sondern hat auch tiefgründigere Seiten, reflektiert – zumindest mit der Zeit. Allgemein konnte ich mich trotz unterschiedlicher Interessen gut mit Audrey identifizieren, was zwar keinesfalls notwendig ist, damit mir eine Geschichte gefällt, aber vor allem bei Jugendbüchern natürlich immer schön.

Besagte humorvolle Art macht auch den Schreibstil des Ganzen unterhaltsam und nahbar (kann man einen Erzählstil als nahbar bezeichnen?), allerdings nicht nur. Holly Bourne erzählt einfach sehr locker-leicht, ohne dass man während des Lesens (bzw. Hörens) viel Konzentration aufwenden müsste. Das hat vor allem für mich sehr gut gepasst, da bei mir ja zurzeit Einiges los ist und ich schon merke, dass die Fantasyromane, die ich gerade lese, mich nicht so ganz packen können (Knights mal ausgenommen), obwohl sie wirklich, wirklich gut sind. Allerdings sind sie eben auch etwas komplexer was das Worldbuilding und das eben auch was den Schreibstil angeht und naja … dahingehend bin ich gerade leider eher faul.
Aber gut, nachdem ich hier so schön abgeschweift bin, wieder zurück zu Happy End gibt’s nur im Film: Hier hat mir der Erzählstil eben wirklich gut gefallen, da er zwar einerseits recht einfach ist, andererseits aber trotzdem nicht langweilig oder flach. So war das Buch insgesamt sehr packend und ich habe es in wenigen Tagen durchgesuchtet. Und ganz ehrlich: Wenn du in der Schule sitzt und die ganze Zeit an dein Current Read denkst, es kaum erwarten kannst, eeendlich weiterzulesen (hören), dann kann das Buch ja gar nicht schlecht sein!

Dieser Suchtfaktor kam vor allem daher, dass ich wirklich seehr mit Audrey mitgefühlt habe. Ich weiß nicht wie, aber Holly Bourne ist anscheinend eine absolute Meisterin darin, ihre Leser*innen dasselbe empfinden zu lassen wie ihre Charaktere. Dabei beziehe ich mich auf verschiedenste Aspekte der Geschichte, vor allem aber auf die Lovestory. Denn ach … Harry. Während ich Happy End gibt’s nur im Film gelesen (gehört) habe, hat sich meine Meinung von ihm so ziemlich alle fünf Minuten geändert. Von „Oh, wie süß.“, über „Neeeervig!!!!“, *augenroll* und „Bookboyfriendpotential!!“, bis hin zu „Geht’s noch?!!“ war so ziemlich alles dabei. Und größtenteils waren ebendies genau die Emotionen, die auch bei Audrey beschrieben werden. Die Autorin stellt die Charaktere und insbesondere eben Harry und Audreys Beziehung zueinander einfach sehr authentisch und nachvollziehbar dar, obwohl die Geschichte mit Klischees gespickt ist.

Das war nicht immer Meines, da ich vor allem in realistischen Jugend- und ganze besonders Romance-Büchern meistens eher wenige Stereotype brauche, bis es dann schon nervtötend wird. Aber wie vorhin bereits angeklungen, spielt Holly Bourne hier richtiggehend mit diesen Klischees. Sie kritisiert sie teilweise direkt, oft aber auch indirekt, verbaut sie in ihre Story und hat so eine ganze besondere Geschichte geschaffen, die so viele Stereotype auf eine so kluge Art und Weise verarbeitet, dass sie im Großen und Ganzen sehr einzigartig wird.

So, das war jetzt alles sehr positiv und das definitiv auch zu Recht. Trotzdem hat mir nicht alles an Happy End gibt’s nur im Film gefallen. Denn obwohl das Ganze insgesamt sehr kurzweilig ist und es wirklich Spaß gemacht hat, Audreys Leben mit all seinen Licht- und Schattenseiten – in der Schule und zu Hause, mit anderen und allein – mitzuerleben und das Buch mich wie gesagt sehr gepackt hat, konnten der Mittelteil bzw. der Teil vor dem Ende nicht so ganz überzeugen. Obwohl sie nicht direkt dazu geführt haben, dass ich keine Lust mehr hatte, weiterzulesen bzw. -hören, gibt es dort einfach ein paar Längen oder eher Konflikte, die mich nicht vollkommen abholen konnten. Vermutlich ist das eher etwas Individuelles und viele andere werden diese Aspekte der Geschichte hochspannend und super finden, bei mir war das aber leider nicht ganz so.

Das Ende fand ich dann wieder sehr gut. Insgesamt war es vielleicht etwas vorhersehbar, aber ganz ehrlich: Wir reden hier ja auch nicht von einem Thriller. Von daher war mir eher wichtig, wie das Ganze gelöst wird, und nicht wie unerwartet es kommt. Und das fand ich eben wieder sehr gut und so, wie ich es mir erhofft hatte. Allerdings wirkte es auch ein wenig gestellt, eben um den möglichen Erwartungen der Leser*innen zu entsprechen. Vielleicht hätte man das noch etwas authentischer umsetzen können, aber ansonsten hat der Schluss die Geschichte in meinen Augen gut abgerundet.

Mein Fazit:

Happy End gibt’s nur im Film ist ein wirklich unterhaltsames Buch für Zwischendurch mit sympathischen Charakteren und einer größtenteils authentischen und packenden Handlung. Aufgrund kleinerer Kritikpunkt vergebe ich „nur“ vier Teetassen, empfehle die Geschichte aber auf jeden Fall weiter. Dieses Buch wird auf jeden Fall nicht mein letztes der Autorin bleiben!


Informationen zum Buch:

Titel: Happy End gibt’s nur im Film

Originaltitel: It only happens in the Movies

Autor*in: Holly Bourne

Übersetzung: Nina Frey

Verlag: dtv

ISBN: 3423740752

Preis: 14,95€

Meine Altersempfehlung: ab 13/14 Jahre


Disclaimer:

Die Rechte am abgebildeten Buchcover liegen beim Verlag.