Werbung | Rezensionsexemplar

Hallo Bücherfreund*innen und Teeliebhaber*innen,
ich schreibe ja selbst recht gerne Texte, wie allein dieser Beitrag hier recht gut zeigt. Außerdem interessiere ich mich schon länger für Journalismus, weshalb ich es wirklich schade finde, dass unsere Schule keine Schüler*innenzeitung hat. Aber dafür gibt es ja Bücher! Ich habe vor kurzem nämlich Falling in love was not the plan von Michelle Quach gelesen und obwohl das Ganze hauptsächlich eine Liebesgeschichte ist, geht es auch viel um das Hobby (wobei das fast schon zu wenig gesagt ist) der Protagonistin. Eliza schreibt nämlich für den Bugle, die Schüler*innenzeitung an ihrer Schule – und das mit viel Engagement und feministischem Kampfgeist.


Worum geht es?

Eliza ist sich sicher: Sie wird Chefredakteurin des Bugle und so endlich das erreichen, wovon sie seit Ewigkeiten träumt. Immerhin gibt es einen Grund, dass sie der Schüler*innenzeitung so viel Freizeit (und Schlaf) geopfert hat. Doch dann stellt sich kurz vor knapp der ehemalige Baseballspieler Len ebenfalls zu Wahl und gewinnt – dabei kann es sein Engagement für die Zeitung nicht ansatzweise mit Elizas Hingabe aufnehmen.
Aber natürlich ist es der männliche Kandidat, der kompetenter, sympathischer und führungsstärker wirkt … Eliza schreibt ihren Frust in einem wütenden Artikel runter, der nie veröffentlich werden soll – bis er plötzlich für alle online zu lesen ist. Und leider sind die Reaktionen darauf mehr als durchwachsen. Also greift die Schulleitung ein und beschließt: Eliza und Len sollen zusammenarbeiten, um den Konflikt zu beenden.


Meine Meinung:

Ich mochte Eliza als Protagonistin sehr. In einigen Aspekten konnte ich mich selbst in ihr wiedererkennen, was immer schön ist. Doch auch davon abgesehen ist sie ein toller zentraler Charakter für diese Geschichte. Sie besitzt einen starken Willen, Wut und Frust, ist aber auch eine Person, der ihre Freund*innen viel bedeuten und die versucht, alles richtig zu machen. Klar, dass das nicht immer funktioniert, besonders, wenn man sich in denjenigen verliebt, der doch eigentlich das Feindbild der eigenen Überzeugung darstellt – oder?

Diesen Teil der Geschichte fand ich ebenfalls sehr interessant. Feminismus spielt in Falling in love was not the plan eine große Rolle und mir hat die Art, wie das Thema behandelt wird, definitiv gefallen. Denn was ist, wenn die eigene Position, an die man so sehr glaubt, den eigenen Wünschen und Gefühlen entgegensteht? Ist das dann Verrat? An sich selbst und an den Mitkämpfenden?
Eliza zerbricht sich im Laufe der Handlung immer wieder den Kopf darüber, hasst sich selbst beinahe dafür, was sie empfindet – und macht sicherlich auch Fehler. Dabei reflektiert sie allerdings, entwickelt sich, und das auf eine Art, die ich als sehr sympathisch und authentisch bezeichnen würde.

Dem ganzen Konflikt (wobei es eigentlich weit mehr als nur einer ist – irgendwann scheint sich Eliza in einem ganzen Wollknäuel aus Problemen wiederzufinden) liegt natürlich Len zugrunde. Oder eher die Tatsache, dass der Typ vielleicht gar kein einfältiges Sportlerarschloch ist (oder zumindest nicht nur).
Ich muss sagen, dass ich nichts dagegen gehabt hätte, noch etwas mehr über ihn zu erfahren. Denn obwohl man auf „sachlicher Ebene“ einiges über ihn erzählt bekommt, konnte ich ihn auf der „emotionalen Seite“ nicht immer ganz greifen. Trotzdem ist Len ein sympathischer Love-Interest und ich konnte die Liebesgeschichte zwischen Eliza und ihm nachvollziehen. Sie wirkt nicht gestellt oder konstruiert – jedenfalls nicht übermäßig. Wir befinden uns ja immer noch in einer Highschool-Romance-Geschichte.

Neben der Lovestory gibt es aber wie erwähnt noch ein paar andere Konflikte, mit denen sich Eliza plötzlich herumschlagen muss. In ihrer Familie gibt es Probleme, der Artikel bringt ihr an der Schule genauso Freund*innen wie Feind*innen und dann ist da noch die Frage, wer zum Teufel den Text überhaupt veröffentlicht hat. Dabei wird dieses ganze Chaos auch erstmal nicht weniger. Denn da gibt es ja noch eine Vielzahl von Nebencharakteren, die alle ihre eigenen Konflikte im Gepäck haben.
Gleichzeitig sind es aber auch sie, die die Geschichte erst komplett machen. Was wäre dieses Buch ohne Winona, Serena oder Kim?

Trotz all dieser positiven Aspekte, durch die es mich begeistert hat, konnte mich Falling in love was not the plan nicht gänzlich packen. Zwar bin ich froh, das Buch gelesen zu haben, es hat mich aber aus unerfindlichen Gründen immer etwas Überwindung gekostet, mich hinzusetzen und es tatsächlich aufzuschlagen (im metaphorischen Sinne, ich habe es ja auf meinem E-Book-Reader gelesen). Dabei kann ich dafür keinen objektiven Grund nennen. Letztlich ist die Geschichte einfach angenehm zu lesen, hat mich aber nicht vom Hocker gerissen. Vielleicht braucht es das aber auch nicht immer …

Mein Fazit:

Falling in love was not the plan von Michelle Quach zeichnet sich vielleicht nicht durch seinen Suchtfaktor aus, dafür aber durch eine unterhaltsame, schöne (Liebes-) Geschichte mit der passenden Menge an Tiefgang. Ich kann das Buch auf jeden Fall empfehlen.


Informationen zum Buch:

Titel: Falling in love was not the plan

Originaltitel: Not here to be liked

Autor*in: Michelle Quach

Übersetzung: Karen Gerwig

Sprache: Deutsch

Verlag: Forever

ISBN: 9783958186408

Preis: 14,99 € (Paperback), 9.99 € (E-Book)

Meine Altersempfehlung: ab 13 Jahre


Disclaimer:

Die Rechte am abgebildeten Buchcover liegen beim Verlag.