Für dieses Buch gibt es eine Triggerwarnung! Solltet ihr es für euch als sinnvoll erachten, dann lest sie euch bitte durch, bevor ihr das Buch lest.

Hallo Bücherfreund*innen und Teeliebhaber*innen,
obwohl ich mich bisher noch nicht so ganz mit dem New Adult Romance Genre anfreunden konnte, habe ich vor kurzem – passend zur Winterzeit, in der das Buch größtenteils spielt – doch Everything We Had zur Hand genommen. Denn ganz ehrlich: Einem gemütlichen Café und einer süßen, kleinen Buchhandlung in London konnte ich einfach nicht widerstehen. Aber konnte mich die Liebesgeschichte überzeugen und würde ich sie weiterempfehlen?


Worum geht es?

Kate hat mit einigem zu kämpfen. Die Ereignisse von vor einem Jahr lassen sie nicht los, verfolgen sie in ihren Träumen und werden dies wohl auch immer tun. Doch das soll sie nicht davon abhalten, sich ihren großen Traum von einem eigenen Café zu erfüllen, das nimmt sie sich ganz fest vor. Wer ihre Pläne stattdessen zu vereiteln versucht, ist Aiden. Gutaussehend ist er, natürlich, aber gleichzeitig auch ein richtiges Arschloch. Und der Mann, mit dessen Buchladen sich Kate die Fläche für ihr Café teilen muss …


Meine Meinung:

Als ersten möchte ich ganz kurz auf das Cover von Everything We Had eingehen. Die Blumen sind einfach wunderschön, wie ich finde, und insgesamt sagt mir die Gestaltung auf jeden Fall zu. Nur passt das Äußere des Buches irgendwie nicht zu seinem Inneren. Immerhin spielt der Roman hauptsächlich im winterlichen London. Mich persönlich lässt das nicht an Blümchen denken, genauso wenig wie Blümchen mich an ein weihnachtlich-gemütliches Café denken lassen.

Aber gut, das Cover ist nun wirklich nicht das Wichtigste. Deshalb komme ich jetzt zur Story an sich. Die mochte ich nämlich ziemlich gerne, angefangen bei dem Café und der Buchhandlung als Haupthandlungsort. Solche gemütlichen Schauplätze liebe ich eigentlich immer und vor allem hier ist die erwünschte Wohlfühlatmosphäre wirklich toll umgesetzt. Aber nicht nur der Ort an sich, sondern auch die Art und Weise, wie die Arbeit bzw. der Alltag dort beschrieben werden, konnte mich eigentlich voll und ganz abholen.

Der mit der Location verbundene Konkurrenzkampf zwischen Kate und Aiden lässt das Ganze zu einer Art Enemies to Lovers Geschichte werden, was ich  ja in der Regel immer ganz gerne mag. Manchmal nervt es mich aber auch ein bisschen, dass die Charaktere nicht einfach aufeinander zugehen können, zumindest wenn die Liebesgeschichte im Vordergrund steht (bei Romantasy ist das nochmal etwas anderes). Das war hier erst einmal auch ein kleines Problem, das ich hatte. Allerdings war das glücklicherweise nicht durchgehend der Fall. Einige Streitszenen waren auch wirklich interessant und spannend zu lesen und vor allem fand ich es auch super, dass die beiden irgendwann dann doch beginnen, sich auf den*die andere*n einzulassen und das nicht erst ganz am Ende, sodass das Ganze noch andere Facetten bekommt, als ausschließlich Enemies to Lovers.

Zum Ende der Handlung hin, gibt es natürlich noch ein großes Drama, um kurz vor Schluss wieder Spannung in die Geschichte zu bringen. Dieser Aspekt konnte mich hier aufgrund seiner Vorhersehbarkeit aber nicht wirklich überzeugen. Dennoch muss man dem Buch zugutehalten, dass das Drama nicht unnötig aufgebauscht wird. So hat es mich letztendlich nicht groß gestört.
Das Ende selbst war dann wiederum wunderschön und genauso, wie ich es mir für diesen New Adult Roman gewünscht hatte. Etwas Kitschig? Ja. Dennoch toll? Jaaaa!

Die Hauptpersonen konnte ich auch bald in mein Herz schließen, zumindest Kate. Sie war mir eigentlich von Beginn an sympathisch und bis ich sie so richtig liebgewonnen hatte, hat es auch nicht lange gedauert. Ihre Geschichte ist tragisch und traurig und definitiv nicht leicht zu lesen. Wie sie damit dann letztendlich umgeht, wirkte auf mich – obwohl ich persönlich das natürlich nicht wirklich beurteilen kann – authentisch und ihre Emotionen und Handlungen wirkten echt, auch wenn sie vielleicht auf den ersten Blick nicht immer Sinn ergeben und rational sein mögen.
Auch mit Aiden konnte ich mich mit der Zeit anfreunden, obwohl das bei ihm definitiv nicht so schnell ging, wie bei Kate. Auch er hatte es in seinem Leben alles andere als einfach, wobei ich mir gewünscht hätte, dass darauf noch etwas mehr eingegangen worden wäre. Teile seiner Geschichte – wichtige Teile, wie es für mich scheint – wurden eigentlich nur einmal erzählt, doch es wurde nicht weiter vertieft, obwohl es das meiner Ansicht nach gebraucht hätte. Deswegen fand ich Aidens Charater letztendlich weniger authentisch als Kates, wobei ich ihn, wie gesagt, trotzdem sehr gerne mag und für einen tollen Protagonisten halte.

Auch die Nebencharaktere habe ich wirklich lieben gelernt. Zoe als Kates beste Freundin war wirklich toll und ich freue mich schon auf The Right Kind of Wrong, wo  es um sie geht. (Allerdings habe ich mich mit Everything We Had wohl ein wenig für dieses Buch gespoilert, ups …) Andere Personen, wie Kates Mitarbeiterinnen in ihrem Café oder Aidens Mitarbeiter in seiner Buchhandlung mochte ich ebenfalls gerne. Sie wurden einfach schön dargestellt und so, dass man sie einfach nicht nicht mögen kann.

Die traurigen bzw. schweren Aspekte der Story fügen sich im Übrigen wirklich gut in die Geschichte ein. Ich weiß nicht, wie Jennifer Bright es geschafft hat, aber sie hat es fertiggebracht, ein absolutes Wohlfühlbuch zu kreieren, das zugleich auch Tiefgang und nicht unbedingt leichte Kost mit sich bringt. Und es Ganze passt eben zusammen, was ich wirklich absolut bemerkenswert finde.

Mein Fazit:

Everything We Had ist ein wunderschönes Wohlfühlbuch, das dennoch eine unterschwellige Traurigkeit mit sich bringt. Insgesamt konnte mich der Roman trotz kleinerer Kritikpunkte definitiv von sich überzeugen und ich freue mich schon auf Band zwei. Ich vergebe vier Teetassen.


Informationen zum Buch:

Titel: Everything We Had

Autor*in: Jennifer Bright

Verlag: Forever

ISBN: 3864931614

Seitenzahl: 400

Reihe: Love-and-Trust / Band 1

Meine Altersempfehlung: ab 14 Jahre


Disclaimer:

Die Rechte am abgebildeten Buchcover liegen beim Verlag.