Letzten Monat, also im Mai 2021, hatte ich mir vorgenommen, endlich mehr Bücher von meinem SuB (Stapel ungelesener Bücher) zu lesen. Auf meiner Liste befand sich dabei unter anderem der erste Band der Elfenkrone Trilogie. Irgendwie habe ich diesen Fantasyroman dann aber aus einem unerfindlichen Grund wochenlang vor mir hergeschoben, sodass ich ihn erst kurz vor knapp am 31. Mai beendet habe. Im Nachhinein bin ich jetzt sehr froh, das Buch endlich von meinem SuB befreit zu haben.


Klappentext:

Jude ist sieben, als ihre Eltern ermordet werden und sie gemeinsam mit ihren Schwestern an den Hof des Elfenkönigs verschleppt wird. Zehn Jahre später hat Jude nur ein Ziel vor Augen: dazuzugehören, um jeden Preis. Doch die meisten Elfen verachten Sterbliche wie sie. Ihr erbittertster Widersacher: Prinz Cardan, der jüngste und unberechenbarste Sohn des Elfenkönigs. Doch gerade ihm muss Jude die Stirn bieten, wenn sie am Hof überleben will … (Quelle: www.penguinrandomhouse.de)


Meine Meinung:

Gestaltung:

Das Cover von Elfenkrone ist wirklich sehr schön. Es passt gut zum Inhalt, da zwar durch die Krone und die Äste die elfenhafte Stimmung des Buches erkennbar ist, es aber auch nicht zu viel Schnickschnack gibt. Denn auch wenn der Fantasyroman in einer Elfenwelt spielt, mit vielen magischen Wesen und Pflanzen, so ist diese doch nichts ganz so, wie man sich ein Elfnkönigreich vielleicht vorstellt, sondern auch von viel Brutalität und Machtkampf geprägt. Daher hätten zu viele Verzierungen das Ganze wahrscheinlich zu märchenhaft und kitschig wirken lassen.

Handlung:

Die Story hat mich in der ersten Hälfte des Buches noch nicht wirklich überzeugen können. Es sind zwar viele Dinge passiert, die meistens auch spannend waren, doch ich hatte das Gefühl, dass sie nicht wirklich zusammenpassen und es keinen roten Faden gibt. Außerdem war es etwas gewöhnungsbedürftig für mich, dass beinahe jede Szene auf irgendeine Weise brutal ist. Oft hat das auch gepasst, aber eben nicht immer.
Ab Seite zweihundert wird es dann aber besser und es bildet sich ein richtiger Plot. Viele verschiedene Dinge hängen plötzlich zusammen und erschaffen ein großes Bild, das mich wirklich hat mitfiebern lassen. Die letzten hundert Seiten waren dann einfach nur toll und ich habe das letzte Viertel der Buches in einem Rutsch durchgelesen, was ich wirklich selten mache. Kurz vor Ende gab es einen riesigen Plot-Twist, mit dem ich so niemals gerechnet hätte, obgleich ich eine überraschende Wendung erwartet habe. Glücklicherweise hat diese Wendung aber keinen Cliffhanger in dem Sinne nach sich gezogen, auch wenn man definitiv merkt, dass Elfenkrone kein in sich geschlossenes Buch ist, sondern noch weitere Teile folgen.
Die Liebesgeschichte kommt hier wirklich sehr kurz und ergibt meiner Meinung nach nur teilweise Sinn. Sie besteht nämlich zu einem großen Teil nur aus, wie ich finde, unnötigem Drama. Das war eher nervig, als dass es mich interessiert hätte. Daher hoffe ich, dass das in den nächsten Bänden besser wird.

Charaktere:

Die Protagonistin Jude ist sehr stark und wurde durch ihr Leben am Hof des Elfenkönigs wirklich abgehärtet. Ich mochte sie wirklich gerne, denn sie ist nicht nur geschickt und kann gut kämpfen, sondern ist auch intelligent. Die Brutalität der Elfen hat zwar auf sie abgefärbt, doch irgendwie benötigt sie das auch, um zu überleben. Ihr Gewissenskonflikt wurde dasbetreffend authentisch dargestellt.
Cardan, ein Elfenprinz und Judes schlimmster Widersacher, ist einem dagegen von Beginn an unsympathisch. Trotzdem entwickelt man mit der Zeit immer mehr Interesse an seinem Charakter, der wohl doch nicht so einfältig ist, wie zunächst geglaubt. Leider erfährt man bis zum Ende noch nicht allzu viel von ihm. Ich bin also sicher, dass das in Band zwei und drei noch kommt.
Auch die übrigen Nebencharaktere werden toll beschrieben und im Laufe der Story immer interessanter. Man entdeckt immer neue Seiten an ihnen und hasst beziehungsweise liebt sie dadurch immer mehr.

Schreibstil:

Der Erzählstil hat es mir zunächst einmal nicht leicht gemacht, in die Geschichte hineinzufinden. Er wirkte zuerst etwas oberflächlich und langweilig, aber sobald ich wirklich in Elfenkrone drinnen war, hat sich das grundlegend geändert. Nur das Worldbuiling hat mich bis zum Ende hin nicht ganz überzeugen können, denn auch nach fast vierhundertundfünfzig Seiten kenne ich mich in der Welt der Elfen eher mehr schlecht als recht aus. Zu einem gewissen Teil mag das aber auch an mir liegen, denn so etwas fällt mir generell schwerer als vielen anderen.

Fazit:

Elfenkrone konnte mich zuerst nicht so richtig überzeugen. Doch dafür war die zweite Hälfte des Fantasyromans einfach spitze und hat mich beschließen lassen, dass ich auch die Folgebände lesen muss. Oft gibt es zwar etwas zu viel Drama, als es gebraucht hätte, doch die starke Protagonistin und die vielen anderen interessanten Figuren machen das in gewisser Weise wieder wett.


Allgemeine Informationen:

Titel: Elfenkrone

Autorin: Holly Black

Übersetzung: Anne Brauner

Seitenzahl: 448

ISBN: 3570313581

Verlag: cbt

Reihe: Elfenkrone / Band 1

Altersempfehlung: ab 14 Jahre


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