Don’t Love Me von Lena Kiefer ist einer von wenigen New Adult Romance Romanen, die ich bisher überhaupt gelesen habe. Da ich bis jetzt noch nicht so ganz mit dem Genre warm geworden bin, hatte ich, ehrlich gesagt, nicht die höchsten Erwartungen. Stattdessen dachte ich, dass das Buch zwar vielleicht ganz unterhaltsam, aber auch nicht mehr werden würde. Diese Erwartung wurde zumindest teilweise übertroffen, beziehungsweise ging das Buch ein Stück weit in eine andere Richtung als gedacht.


Klappentext:

ER hat ein dunkles Geheimnis.
SIE ist tabu für ihn.
Haben sie eine Zukunft?

KENZIE ist nicht gerade begeistert davon, in den schottischen Highlands ihr Design-Praktikum zu absolvieren. Doch als sie bei ihrem ersten Auftrag dem jungen Erben der Luxushotelkette begegnet, ändert sich alles. Der attraktive Lyall fasziniert sie von der ersten Minute an. Doch welches Geheimnis verbirgt er hinter seinem abweisenden Verhalten?

LYALL bleibt ein Sommer, um sich am Stammsitz seiner altehrwürdigen Familie zu bewähren. Gelingt ihm das nicht, ist seine Zukunft in Gefahr. Als er der Designstudentin Kenzie begegnet, gerät sein Plan ins Wanken. Denn ihrer Anziehungskraft kann er einfach nicht widerstehen. Doch keiner weiß besser als er, wie verhängnisvoll eine Beziehung zu ihm für sie enden könnte.


Meine Meinung:

Gestaltung:

Das Cover von Don’t Love Me ist, ehrlich gesagt, nicht so mein Fall. Ich finde es zwar nicht hässlich, aber als besonders schön würde ich es auch nicht unbedingt bezeichnen. Der abgebildete Hintergrund hat zwar durchaus etwas Besonderes, doch genau wie die Schrift, die auf mich auch etwas langweilig und gewöhnlich wirkt, würde er nicht mein Interesse wecken. Hätte ich das Buch einfach so in irgendeiner Buchhandlung gesehen, dann hätte ich vermutlich nicht dazu gegriffen. Nur der Klappentet, der sich für mich zwar etwas klischeehaft, aber dennoch spannend anhört, hat meine Aufmerksamkeit auf sich ziehen können. Die Innere Gestaltung des Buches ist auch nichts Ausergewöhnliches. Bei den Kapielanfängen wird allerdings das Muster des Hintergrunds auf dem Cover noch einmal aufgegriffen, was ich immer ganz gerne mag.

Handlung:

Die Story des Buches hatte ich so, wie sie dann letztendlich verlaufen ist, nicht erwartet. Ich wusste aufgrund des Klappentexts, dass es sich bei dem Protagonisten Lyall um einen Hotelerben handelt, der deshalb auch einige Probleme mit sich herumträgt. Allerdings beinhaltet die Geschichte noch eine gewisse Spannung, da nicht gleich zu Beginn alle Geheimnisse verraten werden, sondern sich stattdessen durch das gesamte Buch ziehen. Immer wenn Fragen beantwortet werden, werden wieder neue aufgeworfen. Bei den vergleichbaren Romanen, die ich bisher gelesen habe und die zugegebenermaßen nicht viele sind, gab es auf jeden Fall wesentlich weniger packende Elemente. Doch trotzdem muss ich sagen, dass es auch hier nicht komplett ausgereicht hat, um mich ganz an das Buch zu fesseln. Die Handlung hatte für mich irgendwie nicht wirklich einen roten Faden, was mich zum Einen etwas verwirrt, und zum Anderen einfach mein Interesse an der Geschichte geschmälert hat.
Don’t Love Me von Lena Kiefer endet mit einem ziemlich fiesen Cliffhanger. Daher würde ich durchaus empfehlen, den zweiten Band der Trilogie bereit liegen zu haben. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es sehr unangenehm ist, wenn dem nicht so ist.

Charaktere:

Die zwei Hauptcharaktere Kenzie und Lyall sind eigentlich relativ sympathisch. Beide haben eine schwere Vergangenheit, die sie noch zum Zeitpunkt der Handlung des Buches schwer belastet und ihr ständiger Begleiter ist. Während Kenzies Probleme und Sorgen schon am Anfang offen dargelegt werden, wird aus Lyalls Leben bis zum Schluss zumindest teilweise ein Geheimnis gemacht. Dies hat auch dazu geführt, dass ich mich sehr viel einfacher in die Protagonistin hineinversetzen konnte. Denn genau wie die Leser*innen, versucht Kenzie während des Buches aus Lyall schlau zu werden, was ihr aber auch bis zum Ende hin nicht wirklich gelingt. Also muss ich sagen, dass ich Kenzie aus zahlreichen Gründen lieber mag, als das bei Lyall der Fall ist. Trotzdem finde ich beide Figuren realistisch und authentisch beschrieben.

Schreibstil:

Wie in vielen New Adult Romance Romanen wird die Geschichte auch hier zur Hälfte aus der Perspektive der Protagonistin und zur Hälfte aus der des Protagonisten erzählt. Dies wird durch den Erzählstil relativ gut umgesetzt, weil man daran zumindest meistens die beiden verschiedenen Persönlichkeiten, aber auch die Ähnlichkeiten der beiden Personen herauslesen kann. Überhaupt mochte ich den Schreibstil eigentlich ganz gerne. Da das Buch den Großteil der Zeit in Schottland spielt, was zu meinen größten Reisezielen gehört, bin ich sehr froh über die Landschaftsbeschreibungen, die zumindest hin und wieder mal vorkamen. Natürlich wird die Umgebung in diesem Genre meist eher weniger oder gar nicht in den Mittelpunkt gerückt, was auch ein Grund ist, wieso ich Fantasy eigentlich lieber mag als einfach nur Romance. Hier ist das aber verhältnismäßig oft der Fall, was mich sehr glücklich gemacht hat.

Mein Fazit:

Don’t Love Me von Lena Kiefer ist ein schönes Buch für zwischendurch, das zwar die Handlung betreffend nicht ganz so mitreißend ist, dafür aber tolle Charaktere und einen schönen Schreibstil beinhaltet. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob ich die nächsten Bände auch lesen werde, aber die Wahrscheinlichkeit ist auf jeden Fall hoch, ins Besondere, da ich den Handlungsort des ersten Bandes – ich bin nicht sicher, ob er in Band zwei und drei derselbe bleibt – in Schottland einfach nur liebe und als eine schöne Abwechslung zu anderen Büchern aus dem Genre, die ja oft in Großstädten spielen, empfinde.


Allgemeine Informationen:

Titel: Don’t Love Me

Autorin: Lena Kiefer

Seitenzahl: 427

ISBN: 3570165981

Verlag: cbj

Reihe: Don’t Love Me / Band 1

Altersempfehlung: ab 14 Jahre

Rezension des zweiten Bands: Don’t Hate Me von Lena Kiefer


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