Rezensionsexemplar
Hallo Bücherfreund*innen und Teeliebhaber*innen,
heute ist es mal wieder Zeit für eine richtige High-Fantasy-Geschichte. Ein Königreich, eine gesegnete Prinzessin und eine dunkle Bedrohung – um all das und noch einiges mehr geht es in Die Macht des goldenen Blutes, ein Buch, das ich im Januar und Februar in einer Leserunde des Carlsen Buchclubs lesen durfte. In der folgenden Rezension erzähle ich euch jetzt also, wie es mir denn gefallen hat.
Klappentext:
Schon ihr ganzes Leben wird Prinzessin Anthea von der Außenwelt abgeschirmt, denn allein ihr magisches Blut vermag es, das Königreich Aurasis vor den Mächten der Dunkelheit zu schützen. Dennoch gelingt das Unmögliche: Die Thronerbin wird ausgerechnet am Tag ihrer Vermählung überfallen und entführt. Und zwar von niemand Geringerem als dem gefürchtetsten Krieger des Bösen. Doch obwohl er sie zu dem mächtigen Schwarzmagier Salis bringen soll, scheint er mit seinen ganz eigenen Dämonen zu kämpfen. Mehr und mehr spürt Anthea, dass dieser furchteinflößende Kämpfer vielleicht doch mehr ist als pure Dunkelheit …(Quelle: www.carlsen.de)
Meine Meinung:
Die Macht des goldenen Blutes war ein Buch, in das ich richtig versunken bin. Die fantastische Welt mit dem Königreich Aurasis, dem veterischen Wald und all ihren Bewohner*innen ist ganz einfach ein magischer Ort. Das Worldbuilding ist vielleicht nicht das kreativste – von Büchern mit ähnlich aufgebauten Universen habe ich doch schon das ein oder andere Mal gelesen -, doch das muss ja nicht unbedingt ein Kritikpunkt sein. Denn so hat es nicht lange gedauert, bis ich mich gut in der Welt zurechtfinden und vollkommen in sie eintauchen konnte.
Auch hat es nicht lange gedauert, bis ich Anthea in mein Herz geschlossen hatte. Sie ist einfach ein guter Mensch und das merkt man als Leser*in schon bald. So macht es wirklich Spaß, die Protagonistin auf ihrem (zunächst eher unfreiwilligen) Abenteuer zu begleiten.
Bei Reav, dem anderen Protagonisten war das erstmal etwas anders. Ihn konnte ich anfangs nicht wirklich ausstehen, was aber wohl auch gewollt ist. Mit der Zeit kommt man ihm als Leser*in aber doch näher und erfährt mehr über den sogenannten „Sohn des Bösen“. Trotzdem konnte mir sein Charakter nie vollkommen sympathisch werden. Es fühlte sich beim Lesen leicher nicht so an, als würde ich ihn wirklich kennen. Allgemein hat mir Reavs Charakterentwicklung im Laufe der Story allerdings ganz gutgefallen.
Doch natürlich entwickelt sich nicht nur Reav. Auch Anthea ist am Ende eine ganz andere Person als noch zu Anfang der Geschichte. Und doch bleibt sie sich selbst immerzu treu. Auch diesen Aspekt mochte ich, wenn ich auch sagen muss, dass er mir zugleich etwas klischeehaft vorkam. Anthea ist eine sympathische Protagonistin, definitiv, allerdings nicht unbedingt eine sehr interessante – zumindest in meinen Augen. Dafür war die Protagonistin mir hier etwas zu naiv und gutmütig. (Wobei diese Eigenschaften auf jeden Fall einen Grund haben. Ich persönlich bin nur einfach kein großer Fan von dieser Art Protagonist*in.)
Die Handlung an sich war praktisch von Beginn an spannend. Schnell wird man als Leser*in ins Geschehen geworfen und kann so auch bald in der Geschichte versinken – ein Punkt, den ich ja bereits erwähnt habe. Ungefähr bei Mitte des Buches zieht es sich dann doch ein wenig, allerdings nicht so, dass ich keine Lust mehr gehabt hätte weiterzulesen. Denn immer wieder gab es paar kleinere, aber auch größere Plottwist, die wieder Schwung in die Story gebracht haben. Auf den letzten ca. fünfzig Seiten nimmt das Ganze noch einmal richtig an Fahrt auf. Zu diesem Zeitpunkt habe ich dann auch so richtig mitgefiebert – das aber mehr mit den Ereignissen als mit den Charakteren. Leider ging es mir dann doch etwas sehr schnell und ich hätte mir gewünscht, man hätte vielleicht noch ein paar Seiten drangehängt, um alles noch etwas epischer zu gestalten.
Die Liebesgeschichte lässt sich wohl dem Enemies-to-Lovers-Trope zuordnen, den ich ja doch ziemlich gerne mag. Hier fand ich ihn eigentlich ganz gut umgesetzt, wenn auch nicht direkt grandios. Die Lovestory ist ganz schön als Nebenhandlung, allerdings war sie für mich auch nicht mehr. Manchmal ging es mir einfach etwas zu schnell, dann verlief das Ganze wieder sehr schleppend. Das hat meine Begeisterung leider etwas geschmälert.
Mein Fazit:
Die Macht des goldenen Blutes von July Winter ist ein „klassisches“ Romantasy-Buch mit einer magischen Welt, mutigen Protagonist*innen und vielen Geheimnissen. Das Lesen hat mir auf jeden Fall Spaß gemacht, trotzdem gab es aber auch ein paar Kritikpunkte. Insgesamt würde ich die Geschichte vor allem denjenigen empfehlen, die relativ neu im Genre Fantasy sind bzw. noch kein solches Buch gelesen haben. Ich vergebe vier von fünf Teetassen.
Informationen zum Buch:
Titel: Die Macht des goldenen Blutes
Autor*in: July Winter
Verlag: Impress
EAN: 9783646607635
Preis (E-Book): 3,99 €
Disclaimer:
Die Rechte am abgebildeten Buchcover liegen beim Verlag.
Schreibe einen Kommentar