Content Warning zu Catching Stardust am Ende der Rezension! (Achtung, Spoiler!)

Hallo Bücherfreund*innen und Teeliebhaber*innen,
heute möchte ich euch das neueste Buch von Emily Bähr, den ersten Band der Queen’s-University-Reihe vorstellen. Ich habe Catching Stardust bereits vor ca. zwei Wochen als E-Book gelesen, als es vor zwei Tagen als Print erschien, musste ich es mir allerdings doch noch so kaufen. Dass ich Ruths und Dominics Geschichte unbedingt im Regal stehen haben möchte, sagt wohl schon etwas darüber aus, wie ich sie fand. Genaueres dazu erfahrt ihr aber natürlich im Folgenden.


Worum geht es?

Nachdem Ruths bester Freund Oliver bei einem Autounfall ums Leben kam, ist für sie nichts mehr wie zuvor. Alles fällt ihr schwer und allein ihr Studium an der Queen’s University wiederaufzunehmen, raubt ihr alles an mentaler Kraft. Dominic, der ihr Leben noch komplizierter zu machen scheint, hilft da natürlich überhaupt nicht. Doch funktioniert es wirklich, wenn die beiden sich voneinander fernhalten? Ist Dominics Taktik, Ruth einfach zu ignorieren und sich allein mit seinen Problemen zu beschäftigen, hier wirklich die Richtige?


Meine Meinung:

Catching Stardust konnte mich eigentlich schon auf den ersten Seiten catchen (wow, was für ein grandioser Wortwitz …). Dominic und seine teilweise sehr verschlossene, aber auch sarkastische und Ruths dem ziemlich ähnliche und doch ganz eigene Art, haben mir die beiden gleich sympathisch gemacht. Dominics Charakter wird authentisch und realistisch geschildert, sodass ich beim Lesen das Gefühl hatte, ihn wirklich zu kennen. Trotzdem fand ich es teilwesie eher unschön, wie er mit seinen Mitmenschen umgeht. Zwar wird eine Erklärung geliefert, doch auch wenn sie erklärt, rechtfertigt sie in meinen Augen nicht alles vollkommen. Gleichzeitig weiß ich aber gar nicht, ob mich das so sehr stört. Denn ein Mensch macht nun einmal Fehler. Und das ist nicht unbedingt gut, aber doch Realität und so komme ich letzten Endes doch zu dem Schluss, dass ich Dominic über die Geschichte wirklich liebgewonnen habe und seinen Charakter als großen Teil dieser Geschichte sehr schätze. (Was jetzt doch etwas sehr dramatisch klingt, wenn man bedenkt, dass es letztendlich „nur“ darum geht, dass er teilweise sehr unfreundlich ist.)

Allerdings will ich natürlich nicht nur auf ihn, sondern auch auf Ruth eingehen. Die hatte ich nämlich schon bald in mein Herz geschlossen und dort sitzt sie auch nach Beenden des Buches noch. Ruth ist ein Charakter, der mit vielen Problemen zu kämpfen hat. So machen vor allem ihre Depressionen einen großen Teil ihrer Geschichte aus (ich sehe das hier mal nicht als Spoiler, da man davon schon ziemlich bald erfährt) und da ist es natürlich vor allem wichtig, dass diese authentisch dargestellt werden. In meinen Augen hat Emily Bähr in Catching Stardust gemacht. Sie beschreibt Ruths psychische Probleme so, dass auch ich – eine Person die nicht unter Depressionen leidet – zumindest annähernd mit der Protagonistin mitfühlen konnte. So, dass ich Ruth – zumindest bis zu einem gewissen Punkt – verstanden habe. Ruth hat allerdings auch bunte Seiten, nicht nur graue. Sie ist genauso auch eine toughe, nerdige, reife und sowohl äußerlich, als auch innerlich farbenfrohe junge Frau. Und das kommt beim Lesen wirklich gut rüber.

Um nun, nachdem ich von den Protagonist*innen als Einzelpersonen geschrieben habe, auch zu ihrer gemeinsamen Geschichte zu kommen: Die entwickelt sich schön. Sie entwickelt sich authentisch, ein Wort, mit dem man wahrscheinlich fast das ganze Buch beschreiben könnte. Denn genau das ist Samwise‘ und Domdoms (ja, ich muss diese Spitznamen verwenden!) Geschichte. Sie ist realistisch und nicht übertrieben. Sie ist so erzählt, dass ich mich immer aufs Weiterlesen gefreut habe, aber gleichzeitig ohne zu viel unnötiges Drama. Dabei gibt es Geheimnisse, die man als Leser*in erfahren möchte und es gibt ganz allgemein Spannung. So viel, dass man vielleicht nicht am Buch (oder in meinem Fall am E-Book-Reader) festklebt und nicht mehr aufhören kann zu lesen, weil alles so packend ist, aber doch so viel, dass man als Leser*in nicht die Augen verdrehen muss, weil das Ende mal wieder durch einen erzwungenen Plot-Twist hinausgezögert wird. Die Handlung plätschert einfach dahin, mal passiert etwas mehr, mal weniger. Alles geht seinen Gang, mal etwas nerdy, mal etwas traurig, mal etwas bunt. Das Ende hätte dann vielleicht doch etwas dramatischer sein können, aber andererseits ist es auch eine schöne Abwechslung, mal nicht kurz vor Schluss noch das Herz gebrochen zu bekommen, sondern mal ein leicht spannendes, doch gefühlvolles, aber nicht zu übertriebenes Ende zu lesen.

Angenehm zu lesen war das Ganze auch durch den Schreibstil. Denn der ist zwar nicht sonderlich poetisch, aber flüssig und – okay, das mag jetzt möglichweise keine Überraschung sein, aber nun gut – authentisch. So, wie er eigentlich kaum besser zur Story passen könnte.

Mein Fazit:

Im Großen und Ganzen ist Catching Stardust von Emily Bähr definitiv eine Empfehlung. Das Buch hat mich nicht umgehauen, aber definitiv unterhalten und hin und wieder auch berührt. Ich vergebe vier von fünf Teetassen.


Informationen zum Buch:

Titel: Catching Stardust

Reihe: Queen’s University / Band 1

Autor*in: Emily Bähr

Verlag: Forever

ISBN: 3958186394

Preis: 12,99 €


Content Note (Spoiler!): Catching Stardust beschäftigt sich mit folgenden Themen: Depressionen (explizite Schilderungen), Panikattacken, Trauer, Tod, Andeutung von Suizid, elterliche Vernachlässigung.


Disclaimer:

Die Rechte am abgebildeten Buchcover liegen beim Verlag.